Manche Unternehmen lassen ihre Mitarbeiter mit einem ausgeklügelten Performance-Management-System benoten. Auch die UBS sprang einst auf diesen Zug. Experten halten jedoch wenig davon.

«Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen». Ungefähr so funktioniert das Prinzip von «Forced Ranking». Erfunden hatte das umstrittene System der Mitarbeiterbewertung Jack Welch, der legendäre Ex-Chef von General Electric.

Die Kehrseite dieser Ranking-Methode: Chefs müssen ihre Mitarbeitenden nach einem festen Schlüssel auf die verschiedenen Leistungsstufen verteilen – selbst, wenn alle gute Leistungen bringen, die schlechtesten landen auf der Abschussliste.

Grossunternehmen jagen Minderleister

Es gibt einige namhafte Unternehmen, bei denen solche Ranking-Systeme an der Tagesordnung sind, wie die «Welt» berichtet. Jüngstes Beispiel sei Yahoo-Chefin Marissa Mayer.

Auch die UBS in Deutschland soll systematisch versucht haben, so genannte Underperformer zu identifizieren, sagt Jens Sander in der «Welt». Er ist Gründer und Geschäftsführer der Berliner Internet-Bewertungsplattform Companize.

Gegeneinander statt miteinander

In der Tat führte die UBS 2010 ein «Forced Ranking» ein. Sie ist aber offenbar bereits seit längerem wieder davon abgerückt, wie HR-Spezialisten aus UBS-Kreisen gegenüber finews.ch bestätigten. Auch Sander hält nichts von «Forced Ranking».

«Diese Methode verleitet die Mitarbeiter nicht nur dazu, bessere Leistungen zu bringen, was eigentlich beabsichtigt ist, sondern auch gegeneinander zu arbeiten, um in die höheren Bewertungsgruppen zu gelangen», sagt er in dem Artikel in der «Welt».

Kein positives Gesamtergebnis 

So kommt es mitunter zur Situation, dass gute Mitarbeiter versuchen, unter allen Umständen nicht mit anderen in einer Abteilung zu arbeiten, damit sie nicht Gefahr laufen, ungerecht einsortiert zu werden, so Sander weiter.

«Für das Gesamtergebnis dürfte das kaum positive Auswirkungen haben», folgert der Fachmann.

 

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