Für eine Bank von mittlerer Grösse sei es sehr schwierig, im chinesischen Markt nachhaltig erfolgreich zu sein, sagt Falcon-Chef Eduardo Leemann im Gespräch mit finews.ch. Darum habe das Institut seine Hongkonger Zweigniederlassung verkauft.

Wie die Falcon Private Bank am Montag mitteilte, gibt sie ihren Standort in Hongkong auf. Einen Teil der Kundenberater und deren Depots übernimmt die Schweizer Privatbank EFG International, wie auch finews.ch berichtete.

Weitere Devestitionen seien nicht geplant, sagte Falcon-CEO Eduardo Leemann (Bild) auf Anfrage von finews.ch. «Für eine Bank von mittlerer Grösse ist es sehr schwierig, im kompetitiven Markt China nachhaltig erfolgreich zu sein», so Leemann weiter.

Kritische Grösse in Milliardenhöhe

Tatsächlich geht man in Finanzkreisen davon aus, dass Standorte wie Hongkong nur mit verwalteten Vermögen von mehreren Milliarden Franken rentabel betrieben werden können. Die Falcon Private Bank, die der Staatsfonds von Abu Dhabi kontrolliert, verwaltete in Hongkong bisher Vermögen von lediglich 800 Millionen Franken.

Vor diesem Hintergrund sei Falcon zum Schluss gekommen, die Ressourcen auf Märkte zu konzentrieren, «welche in den nächsten Jahren grössere Erfolgschancen versprechen», so Leemann. Falcon wolle sich auf die Schwellenmärkte Naher Osten, Afrika, Ost- und Westeuropa konzentrieren.

Singapur bleibt – zusätzliche Berater gesucht

An Singapur als Private-Banking-Hub für internationale Klientel will die Bank jedoch festhalten, wie der Falcon-Chef weiter betonte. Zum aktuellen Zeitpunkt sehe Falcon «keine weiteren Devestitionen oder Akquisitionen vor».

«Wir setzen auf organisches Wachstum in unseren Kernmärkten. Dazu will die Bank zusätzliche Berater in den entsprechenden Region engagieren und ihre Marketing-Aktivitäten verstärken», präzisierte der Falcon-CEO.

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