Der Bankier Bénédict Hentsch will kürzer treten. Der 65-jährige Genfer verkauft den Mehrheitsanteil an der eigenen Bank seinem Geschäftspartner Robert Pennone.

Das Personal der Banque Bénédict Hentsch (BBH) in Genf wurde am heutigen Montagnachmittag entsprechend informiert: Bénédict Hentsch (Bild oben), Hauptaktionär des Instituts und Verwaltungsratspräsident, geht in Rente.

Robert PennoneSeinen Anteil verkauft er an den derzeitigen Vizepräsidenten und Minderheitsaktionär Robert Pennone (Bild links). CEO der Bank soll Andreas Stricker bleiben, wie die Westschweizer Wirtschaftszeitung «L'Agefi» am Montagabend berichtete.

Zwischen Kontinuität und Veränderung

«Ich habe das Pensionsalter erreicht», sagte Hentsch und es sei dabei normal, dass er sich an seinen engsten Geschäftspartner seit Gründung der Bank wende, um die Kontinuität des Geschäfts zu gewährleisten. Ausserdem sei es unter Privatbankiers üblich, mit Erreichen des 65. Altersjahres in den Ruhestand zu wechseln. Hentsch wurde am 21. Dezember 2013 65 Jahre alt.

Vorläufig soll die Bank an der Avenue de Châtelaine domiziliert bleiben, unweit des früheren Fussballstadions Charmilles, in einem Gebäude, das Hentsch gehört. Doch mittelfristig will sich das Finanzinstitut an einem anderen Ort und mit einem anderen juristischen Domizil niederlassen, wie weiter zu erfahren war. Allerdings bedarf dieser Wechsel noch der Zustimmung der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht Finma.

Landesweite Ausstrahlung

Bénédict Hentsch entstammt in siebter Generation der gleichnamigen, traditionsreichen Bankiersfamilie aus Genf, die vor Jahren mit den Konkurrenten Darier und später mit Lombard Odier fusionierte. Der dynamische Unternehmer engagierte sich im Zenit seiner Karriere landesweit auch in zahlreichen wirtschaftlichen Gremien und gehörte als Vizepräsident auch dem Verwaltungsrat der früheren Swissair an, als es bei dieser zum legendären Grounding kam.

Auf Grund dieser Funktion – in der damaligen Zeit – trat er denn auch aus der Privatbank Lombard Odier Darier Hentsch aus und gründete 2004 sein eigenes Geldinstitut – die Banque Bénédict Hentsch.

In den Fängen von Bernard Madoff

Mit der Lancierung seines neuen Vorhabens erwischte er allerdings einen denkbar ungünstigen Zeitpunkt, da er – unbewusst – in den Feeder-Fonds des späteren US-Grossbetrügers Bernard Madoff involviert war. Dadurch musste er 2009 massive Abschreiber vornehmen und kam mit seiner Bank nicht nachhaltig auf Touren.   

Das änderte sich erst im Januar 2012 mit dem Zuzug von neuem Personal, wie finews.ch berichtete. Unter anderem stiess zu jener Zeit der heutige CEO Andreas Stricker zur Bank.

 

 

 

 

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