Die Genfer Bank geht in die Offensive und legt Zahlen zur Eigenkapitalausstattung und Besitzverhältnisse offen. Damit reagiert sie auf einen Bericht in den Sonntagsmedien.

Als Gesellschaft mit haftenden Teilhabern musste die Privatbank Mirabaud bisher keine Geschäftszahlen offenlegen. Doch mit der Umwandlung in eine Aktiengesellschaft, die vergangene Woche abgeschlossen wurde, schuldet das Institut der Öffentlichkeit nun mehr Rechenschaft. Das hatte die «Schweiz am Sonntag» veranlasst, unter Verwendung der Bilanz vom vergangenen Herbst Angaben zu den Besitzverhältnissen und der Eigenkapitalausstattung zu veröffentlichen.

Diese Daten seien «fehlerhaft» und die Bank wolle diese richtigstellen, teilte Mirabaud am Dienstag mit. Insbesondere bezüglich der Besitzverhältnisse sieht die Bank Klärungsbedarf.

Anteil zwischen 10 und 25 Prozent

Die Mirabaud & Cie wird gemäss Mitteilung zu 100 Prozent von Mirabaud SCA gehalten, die wiederum Mirabaud Partners & Cie gehört. Deren geschäftsführende Gesellschafter sind Yves Mirabaud, Antonio Palma, Thierry de Marignac, Camille Vial, Lionel Aeschimann und Giles Morland.

Keiner dieser sechs Gesellschafter hält weniger als 10 Prozent oder mehr als 25 Prozent an der Gruppe. Darüber hinaus werde innerhalb der Gruppe nach Stimmen und nicht nach Anteilen entschieden, hiess es weiter. Die «Schweiz am Sonntag» hatte geschrieben, Yves Mirabaud halte 23,5 Prozent aller Aktien und Thierry de Marignac 14,7 Prozent.

Eigenkapitalquote von 19,1 Prozent

Im weiteren erklärte die Bank, die Eigenkapitalquote der Gruppe nach Basel III (per 30. Juni 2013) belaufe sich auf 19,1 Prozent und liege damit weit über den von der Regulierungsbehörde vorgeschriebenen 8 Prozent.

Die Zeitung hatte eine Eigenkapitalquote von 4,1 Prozent errechnet. Dabei sei sie wohl von einem Eigenkapital von 128 Millionen Franken von Mirabaud ausgegangen und habe das durch die Bilanzsumme von rund 3 Milliarden dividiert. Die Zahl von 128 Millionen sei aber entschieden zu tief angesetzt, da sie die stillen Reserven nicht berücksichtige, teilte Mirabaud weiter mit. Das Eigenkapital der Gruppe sei selbstverständlich grösser.

Pictet-Gruppe mit Eigenkapitalquote von 16,1 Prozent

Auch die Bank Pictet, die sich neben Mirabaud und Lombard Odier in eine Aktiengesellschaft gewandelt hat, präzisierte die Angaben der Zeitung bezüglich Eigenmittel. Das konsolidierte Eigenkapital der gesamten Pictet-Gruppe belaufe sich bei einer konsolidierten Bilanz von 41 Milliarden Franken auf 1,9 Milliarden, sagte Kommunikationschef Frank Renggli gegenüber der Nachrichtenagentur «AWP/SDA». Die Eigenkapitalquote gemäss Basel III liege damit sowohl für die Gruppe als auch für die Bank bei mehr als 16 Prozent.

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