Die Investmentbanker sind nicht mehr die teuersten UBS-Leute, und der Asien-Trend schlägt sich nicht in Stellenzahlen nieder: Was die neuen UBS-Daten sonst noch zur Personal- und  Lohnentwicklung verraten.

1. Dass die Boni der UBS um satte 28 Prozent stiegen, war am Dienstag ein grosses – und kritisch beäugtes – Thema. Sogleich wurde der Vorwurf laut, dass die Bank zum alten Bonus-Partytreiben zurückkehre. Bricht man die Zahlen herunter, so darf man sich allerdings beruhigen: Der Beweis ist noch nicht geführt. Das Bonus-Niveau der UBS erreichte letztes Jahr ziemlich genau wieder den Stand von 2011 (nachdem es im Vorjahr wegen Libor-Bussen unter Druck gekommen war); aber es war weit entfernt von früheren Jahren.


 

Bonus-Summe im UBS-Konzern, 2010—2013UBS Boni


2. Bei der Entschädigung wurde der Graben zwischen Divisionen ein bisschen enger. Oder anders gesagt: Gemessen am Personalaufwand pro Kopf legten die Investmentbanker kaum zu, während sich vor allem die Verhältnisse im Wealth Management, im Wealth Management Americas und im Bereich Retail & Corporate verbesserten; hier spielten teilweise aber auch Angleichungen bei der Pensionskassen-Beiträgen in der Schweiz hinein.


Personalaufwand pro Kopf, nach Divisionen, 2012 & 2013

UBS Personalaufwendungen 2013 2 


Zum ersten Mal wurden die Investmentbanker sogar von der Spitze verdrängt: Das (allerdings kleine und kaderintensive) Corporate Center kostete die UBS pro Kopf nun mehr.

3. Erwähnt sei aber auch, dass die höheren Personalaufwendungen in der UBS-Investmentbank nicht ganz dem Trend entsprechen. Bei Goldman Sachs und in der Investmentbank von J. P. Morgan beispielsweise ergaben sich Rückgänge um etwa 5 Prozent.

4. Offenbar herrscht höhere Effizienz im Wealth Management: Trotz wachsender Kunden- beziehungsweise Asset-Zahlen ging die Zahl der Berater um einen Tick zurück. Ende letzten Jahres beschäftigte die Grossbank noch 4164 Kundenberater, ein Minus von 8. Abbauten gab es dabei in der Schweiz und in Europa, die aber weitgehend kompensiert wurden durch Aufstockungen im asiatisch-pazifischen Raum.

5. Dass die Investmentbanker die Bank aussaugen, kann diesmal nicht gesagt werden: Denn die Compensation Ratio im der IB-Division sank letztes Jahr deutlich – von 63,5 auf 46,3 Prozent. Wozu einerseits die tieferen Saläre beitrugen, vor allem aber die klar höheren Erträge.

6. Hinzu kommt, dass die Investmentbank jener Bereich war, wo am drastischsten Stellen verschwanden: Knapp 2'000 Positionen wurden hier gestrichen, am Ende des letzten Jahres beschäftigte die UBS noch 11'600 Personen in dieser Division. Logischerweise zählte Grossbritannien zu den Ländern, in denen die UBS – relativ gesehen - am stärksten abbaute: Nach einem Minus von 864 Stellen hat die Bank auf der Insel nun noch 5'600 Angestellte.

7. Unter den grossen Weltregionen baute die UBS – entgegen dem Klischee und der vorherrschenden Selbstdarstellung – in der Region Asien-Pazifik am deutlichsten ab. Die Zahl der Stellen sank dort letztes Jahr netto um 320 oder 4,1 Prozent auf 7'116.

8. In der Schweiz verschwanden im letzten Geschäftsjahr 658 Vollstellen – eine Bewegung, die bei anderen Unternehmen als Massenentlassung wahrgenommen würde. Bei der UBS macht der Rückgang 2,9 Prozent aus. Derzeit beschäftigt die Bank 21'720 Personen im Heimmarkt – was etwa einem Drittel der Gesamt-UBS entspricht.

Quelle: UBS, «Financial results for the fourth quarter 2013»

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
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