Standard Chartered sucht einen Käufer für die Schweizer Private-Banking-Tochter.

Ein Sprecher der Bank bestätigte gegenüber dem «Wall Street Journal», dass der Verkaufsentscheid gefallen sei: Die Standard Chartered Bank will ihr Schweizer Private-Banking-Geschäft abstossen.

Der Schritt hängt offenbar damit zusammen, dass die Grossbank ihre Präsenz noch stärker vom europäischen Kontinent wegverlagern will – hin zu den aufstrebenden Märkten in Asien, Afrika oder Nahost. 

Der Sprecher der Bank sagte, die Private-Banking-Kunden könnten ihre Vermögen entweder auf ein anderes Buchungszentrum der Grossbank verlagern – etwa London, Jersey oder Singapur –, oder aber zum Käufer wechseln.

Schwieriges Format

Allerdings soll das bestehende Firmenkundengeschäft in Genf weitergeführt werden; Standard Chartered hat unter anderem in der Rohstoffbranche eine relativ grosse Position.

Die britische Grossbank ist in Genf mit zwei Büros präsent. Sie hatte den Schritt in die Schweiz zeitlich eher unglücklich gelegt: Er erfolgte 2007, also kurz vor Ausbruch der Finanzkrise respektive der verschärften Attacken auf den Offshore-Platz Schweiz. 

Ihr Schweizer Private Banking befindet sich denn auch in einer eher schwierigen Grössenliga: Der Ableger verwaltete 2012 – im letzten bislang veröffentlichten Geschäftsjahr – knapp 2 Milliarden Franken an Vermögen, und er erzielte damit einen Gewinn von gut 7 Millionen Franken. Standard Chartered beschäftigt rund 75 Personen in der Schweiz.

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