In der Deutschen Bank brodelt es: Der Chefjurist soll ausgewechselt und für CEO Anshu Jain soll auch Ersatz gesucht werden. Die Planspiele betreffen auch die UBS.


Die Deutsche Bank steckt bis über die Ohren in Rechtsverfahren, welche das Institut Milliarden von Euro kosten dürften. Die Rückstellungen drückten die Deutsche Bank im vierten Quartal mit 1,2 Milliarden Euro in die Verlustzone.

In der Kritik steht Co-Chef Anshu Jain, der als früherer Chef der Investmentbank für die Mehrzahl der Rechtsstreitigkeiten mitverantwortlich ist. Die deutsche Finanzaufsicht hat aber auch den Chefjuristen Richard Walker im Auge. Er soll die Aufklärung des Libor-Zinsskandals verhindert haben.

John Cryan für Anshu Jain

Wie das deutsche «Manager-Magazin» in der kommenden Ausgabe schreibt, soll es deswegen im Top-Management der Deutschen Bank Wechsel geben. Es werde über ein Ersatz für Co-Chef Anshu Jain diskutiert, falls ihm eine Verantwortung für die Devisenkursmanipulation nachgewiesen wird. Erster Anwärter für den Job als CO-Chef neben Jürgen Fitschen wäre John Cryan, der frühere Finanzchef der UBS, heisst es in dem Bericht.

Cryan sitzt seit einem Jahr im Aufsichtsrat der Deutschen Bank und ist dank seiner Aufgabe in der Prüfungskommission mit den Problemen des Instituts bestens vertraut. Ausserdem gelte Cryan als unbescholten und gerade unter Investmentbankern bestens vernetzt.

Führte die UBS durch ihre schwerste Krise

Der Brite ist seit 2012 Europa-Chef von Temasek, des Staatsfonds von Singapur. Diesen hat er in seiner Amtszeit als CFO der UBS bestens kennengelernt. Singapur kam als Grossinvestor an Bord, als die UBS 2008 dringend neues Kapital benötigte.

Cryan lotste die UBS von 2008 bis 2011 als Herr der Finanzen durch ihre schwerste Krise. 2011 verliess er die Bank, «aus persönlichen Gründen», wie es damals hiess. Er wurde durch Tom Naratil ersetzt.

Markus Diethelm nach Frankfurt?

Eine Sprecherin der Deutschen Bank sagte, das Gerücht sei «kategorisch falsch und unverantwortlich». Das «Manager-Magazin» will aber genau wissen, dass zumindest Chefjurist Richard Walker mehr als angezählt ist.

Als Nachfolger will die Deutsche Bank Markus Diethelm von Zürich nach Frankfurt lotsen. Diethelm ist in der UBS-Konzernleitung. Er stiess 2008 von der Swiss Re zur UBS, wo er als Chefjurist den 2009 geschlossenen Deal mit den US-Behörden aushandelte.

Die letzte Aufsichtsratsitzung der Deutschen Bank fand Ende Januar statt, an der die Personalien diskutiert worden seien. Entschieden war da aber noch nichts. Auch diese Pläne einer Absetzung Walkers weist die Deutsche Bank von sich. Anderslautende Berichte seien «kategorisch falsch und unverantwortlich».

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
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