Die bislang eher wenig bekannte KBL Swiss Private Banking hat hierzulande grosse Ambitionen. Nach dem Einstieg ins Asset-Management präsentiert das Finanzinstitut auch einen neuen Private-Banking-Chef.

Die KBL Swiss Private Banking hiess früher KBS oder Kredietbank und ist schon seit 1970 in der Schweiz, namentlich in Genf, präsent. Das ursprünglich belgische Institut, das zum Netz der KBL European Private Bankers gehört, wird seit August 2012 über die in Luxemburg anssässige Firma Precision Capital Luxemburg kontrolliert, die wiederum einer Gruppe katarischer Privatanleger gehört, wie finews.ch bereits berichtete.

Die KBL-Gruppe, die gemäss eigenen Angaben weltweit 2'000 Personen beschäftigt und rund 44 Milliarden Euro (rund 55 Milliarden Franken) verwaltet, sieht in der Schweiz ein Kompetenzzentrum für die Vermögensverwaltung. Vor diesem Hintergrund will das Unternehmen seine Aktivitäten hierzulande sukzessive ausbauen.

Erfahrung in der arabischen Welt

Dazu gehört nun auch die Ernennung von Daniel Boos (Bild oben) in die Geschäftsleitung der KBL Swiss Private Banking, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Als Head of International Private Banking soll er das weitere Wachstum vorantreiben – namentlich in Europa sowie im Nahen Osten.

Boos bringt mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Finanzbranche mit. Seine bisherige Karriere führte ihn gemäss eigenen Angaben in die Vereinigten Arabischen Emirate, wo er die Repräsentanzen der Credit Suisse (CS) respektive der einstigen CS-Tochter Clariden Leu leitete.

Im Dienst der Uno

Im Rahmen seiner Funktion als militärischer Beobachter der Vereinten Nationen (Uno) im Nahen Osten arbeitete der Schweizer unter anderem auch in Israel, im Libanon und in Syrien.

Boos begann seine Karriere bei der Zürcher Kantonalbank. Er verfügt über einen BBA der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) sowie einen MBA der Manchester Business School, wo er über das Thema islamische Finanzierung forschte. Derzeit schreibt er an der Edinburgh Business School eine Doktorarbeit zum Thema «Die Zukunft des Schweizer Finanzdienstleistungssektors».

Ambitionen im Asset Management

Im Zusammenhang mit der Ernennung von Daniel Boos sind weitere personelle Zugänge geplant, welche die Bank in Kürze kommunizieren will. Wachstumsambitionen hegt das Finanzinstitut auch im Asset Management, also im Geschäft mit institutionellen Kunden, wie finews.ch unlängst ebenfalls berichtete.

Sie hat dafür Thierry Cottet (Bild unten) als Chief Investment Officer (CIO) engagiert, der dieser Tage zum Unternehmen stösst. Er soll auch den Bereich Financial Products & Services leiten. Cottet verfügt über 15 Jahre an Erfahrung im Anlagegeschäft und war neun Jahre im akademischen Bereich tätig. Nach einer Tätigkeit als zertifizierter Portfolioanalyst bei UBS Global Asset Management war er CIO bei der Merrill Lynch Bank (Schweiz).

Thierry Cottet 500

Viermal in der Schweiz vertreten

Die KBL Swiss Private Banking verwaltet aktuell rund 3 Milliarden Franken an Kundengeldern und steht unter der Gesamtleitung von Ruedi Baumgartner. Sie beschäftigt rund 100 Personen in der Schweiz. Sie ist ausser in Genf auch in Lausanne, Zürich und in Lugano vertreten.

Bis 2015 will die KBL-Gruppe gemäss eigenen Angaben «zu den zwanzig führenden Private-Banking-Anbietern Europas gehören» und dannzumal mindestens 50 Milliarden Euro verwalten und einen Gewinn von 100 Millionen Euro erzielen. Im ersten Halbjahr 2013 brachte es die KBL-Gruppe auf einen Überschuss von 41,9 Millionen Euro.

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