Die drittgrösste Bankengruppe fährt weiterhin mit viel Dampf im Hypothekargeschäft: Ein Grund zur Sorge? Beim Personal stockte Raiffeisen auf.

2013 überstieg der Bruttogewinn von Raiffeisen erstmals die Milliardengrenze; er erreichte 1,068 Milliarden Franken, was eine Steigerung von 15,2 Prozent bedeutete.

Der Gruppengewinn wuchs um 12,9 Prozent auf 717 Millionen Franken – es war der höchste Gewinn in der Geschichte der Raiffeisen Gruppe.

Das Hypothekenwachstum war bei Raiffeisen auch letztes Jahr noch erheblich – und es lag mit 7,7 Milliarden Franken respektive 5,7 Prozent über dem Marktwachstum. Die Hypothekarausleihungen erreichen nun 143,7 Milliarden Franken.

Die Raiffeisen-Hypotheken und der Immo-Markt

Muss man sich hier also sorgen für den Fall einer Krise? Immerhin ist Raiffeisen mit einem Marktanteil von 16,3 Prozent auch der wichtigste Anbieter zur Finanzierung von privatem Wohneigentum in der Schweiz. Laut Angaben des Unternehmen sei der Hypothekenbestand aber solid in mehrfacher Hinsicht:

  • Wenige Klumpen: Bestehende Hypotheken betragen durchschnittlich rund 360'000, Neuhypotheken rund 420'000 Franken.
  • Breite Diversifizierung: Auch sind die Raiffeisen-Hypotheken geographisch breit gestreut.
  • Auf dem Boden: Die Schwerpunkte des Hypothekargeschäfts liegen nicht in den «heissen» Immobilien-Boomregionen.
  • Eher tiefe Belehnungen: Die durchschnittliche Belehnung liegt konstant bei 60 Prozent. 

Die Verluste aus dem Kreditgeschäft sanken von 0,02 Prozent im Vorjahr auf 0,01 Prozent; die Rückstellungen für Ausfallrisiken von 0,20 auf 0,18 Prozent.

Bei den Spar- und Anlagegeldern gab es eine Zunahme von 6,5 Milliarden Franken oder 6,3 Prozent auf 109,6 Milliarden Franken. Raiffeisen hatte am Ende des Jahres 3,675 Millionen Kunden – 0,6 Prozent mehr als noch Ende 2012.

2013 baute Raiffeisen das Anlagegeschäft aus, die verwalteten Vermögen stiegen um 8,2 Prozent auf 187,3 Milliarden Franken. Das Firmenkundengeschäft wuchs um 6,2 Prozent, teils durch den Gewinn neuer Kunden, teils durch Ausbau des bestehenden Geschäftes.

Der Geschäftsaufwand sank von 1'786 auf 1'723 Millionen Franken. Allerdings hatte es im Vorjahr eine ausserordentliche Aufrüstung der Pensionskasse von 80 Millionen Franken gegeben. Insgesamt hat man es also mit einem leicht gestiegenen Geschäftsaufwand von einem Prozent zu tun.

Das Kosten-Ertragsverhältnis von Raiffeisen sank von 62,9 auf 61,7 Prozent.

Raiffeisen zählte auch zu jenen Häusern, die beim Personal noch ein Stückchen ausbauten: Insgesamt 90 Vollzeit-Pensen wurden neu geschaffen, so dass die Gruppe nun 8'887 Stellen hat.


«Wir wollen das Firmenkundengeschäft weiter forcieren»: Eine Stellungnahme von Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz

Pierin Vincenz Raiffeisen Film


«Trotz hoher Aufwände im regulatorischen Bereich und Investitionen in die Kundenberatung ist es uns gelungen, die Kosten stabil zu halten», sagt Pierin Vincenz, der Geschäftsleitungs-Vorsitzende, in einem ersten Statement: «Insgesamt haben wir damit die Profitabilität verbessert. Der daraus resultierende Gewinn wird – wie in unserer Genossenschaftsgruppe üblich – zum Grossteil thesauriert.»

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