Was in der Branche bereits kolportiert wurde, ist nun gewiss: Die UBS wird künftig ihre Strukturierten Produkte auch auf der Emissionsplattform von Vontobel anbieten.

Wie finews.ch diese Woche bereits berichtete, verhandelte die Bank Vontobel mit einem weiteren, grossen Emittenten von Strukturierten Produkten für ihre Derivate-Plattform «deritrade». Inzwischen ist bekannt, dass es der Marktführer ist: die UBS – mit einem Marktanteil von 47 Prozent.

Beide Unternehmen werden am heutigen Freitag eine entsprechende Ankündigung machen, wonach die Grossbank künftig ihre Strukturierten Produkte auf der Emissionsplattform von Vontobel anbieten wird – nach der Deutschen Bank, Morgan Stanley und der Société Générale, wie finews.ch schon früher berichtete.

Vom Design bis zum Vertrieb

Die technische Zusammenführung ist offenbar schon weit fortgeschritten.

Damit entwickelt sich «deritrade» tatsächlich zur standardmässigen «Multi Issuer Platform» (MIP) im Markt, die die gesamte Wertschöpfungskette anbietet – vom Design von Produkten bis hin zum Vertrieb.

Signifikante Kosteneinsparungen

Daraus resultieren, wie Investmentbanking-Chef Roger Studer schon früher gegenüber finews.ch erklärte, signifikante Kosteneinsparungen, die den Kunden zufliessen sollen.

Mit der jüngsten Ankündigung herrscht definitiv ein knallharter Wettbewerb im Markt. Eine Art Sonderstellung in diesem Kontext nimmt die erst 2007 gegründete Firma Leonteq ein, die als weltweit einziger Anbieter gänzlich auf das Geschäft mit Strukturierten Produkten spezialisiert ist. Neben der Emission eigener Produkte verfolgt Leonteq als eigentliche Hauptstrategie das «White-labeling-Geschäft».

White-labeling-Partner als Alternative

So heisst im Jargon die Entwicklung von Produkten für Dritte, wobei der White-labeling-Partner als Emittent und Garantiegeber fungiert und Leonteq ihre selbst entwickelte Infrastruktur-Plattform zur Verfügung stellt.

Zu den derzeit wichtigsten White-labeling-Partnern von Leonteq gehören die Notenstein Privatbank (mit ihrer Muttergesellschaft Raiffeisen als Garantiegeberin) sowie die frühere Leonteq-Grossaktionärin EFG International. Im Versicherungsbereich arbeitet Leonteq mit Helvetia als White-labeling-Partner zusammen.

Partnerschaft mit der Cornèr Bank

Zudem ist das Unternehmen eine Partnerschaft mit der Cornèr Bank in Lugano eingegangen. Diese Kooperation berge ein Potenzial von 150 Millionen Franken an zusätzlichem Volumen, gab Leonteq unlängst bekannt und meldete darüber hinaus, dass man in Asien mit einem «grösseren Institut» eine Absichtserklärung für eine Zusammenarbeit unterzeichnet habe.

Man darf gespannt sein, um wen es sich dabei handelt; genauso, wie man auf die Bekanntgabe von weiteren Zuzügern auf der Vontobel-Plattform gespannt sein darf. In der Pipeline steckt in beiden Fällen also noch einiges.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.35%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.81%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.85%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.36%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.64%
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