Lombard Odier verzeichnet in London einen starken Zustrom an Kunden, die bei anderen Instituten nicht mehr gefragt sind. Darum sucht die Genfer Bank nun auch zusätzliche Berater.

Nicht nur in der Schweiz, sondern offensichtlich auch in der Finanzmetropole London gehen die Banken ihre Kundenlisten durch und verabschieden sich von all jenen Klienten, die nicht mehr zur geografischen Zielgruppe gehören. Das hat zur Folge, dass andere Institute davon profitieren.

Dominic TremlettEine Bank, die das offenbar feststellt, ist das Genfer Institut Lombard Odier, das in den vergangenen Monaten einen starken Zustrom an neuen Kunden verzeichnen konnte, wie Dominic Tremlett (Bild links), CEO der Londoner Niederlassung, in einem Interview mit dem britischen Branchenportal «WealthBriefing» erklärt.  

Bankbeziehung überdenken

«Wir profitieren davon, dass sich viele Banken nun auf bestimmte Kernmärkte fokussieren», sagt Tremlett, der vor drei Jahren zu Lombard Odier stiess, nachdem er 23 Jahre für Barclays Wealth arbeitet hatte. «Viele Kunden sehen sich deshalb gezwungen, ihre Bankbeziehungen zu überdenken», erklärt Tremlett diplomatisch und freut sich, dass manche Kunden nun Lombard Odier entdecken. 

Im weiteren bricht Tremlett, der viele Jahre auch in Genf und Monaco tätig war, eine Lanze für den Schweizer Finanzplatz. London sei zwar offen für Innovationen und international. Doch der der Schweizer Finanzplatz sei noch eine Spur internationaler und biete eine weitaus breitere Palette an Dienstleistungen, insbesondere für vermögende Privatkunden.

Personal gesucht

Angesichts des Zulaufs an neuen Kunden in London, sucht Tremlett denn auch zusätzliches Personal im Bereich Private Wealth Management. Bis Ende Jahres möchte er ein halbes Dutzend erfahrene Banker anstellen. Das Genfer Institut beschäftigt derzeit 135 Personen in London, davon 35 im Private Wealth Management und 100 im Bereich Institutional Asset Management. Insgesamt verwaltet die Bank an die 190 Milliarden Franken.

 

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.6%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.44%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.41%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.26%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.29%
pixel