Für ihre neue Niederlassung am Bodensee hat sich die Zürcher Traditionsbank vor Ort umgeschaut: Sie wirbt ein Private-Banking-Team der Credit Suisse ab.

Noch wollte sich Julius Bär nicht festlegen. Aber es ist davon auszugehen, dass der Standort Kreulingen noch in diesem Jahr aktiv wird. Die Geschäftsstelle leiten wird Daniel Geisselhard, der von der Credit Suisse Kreuzlingen rekrutiert wurde, wie Recherchen von finews.ch ergaben. Julius Bär wollte offiziell dazu nicht Stellung nehmen.

Mehrheit der deutschen Kunden ist deklariert

Gegenüber dem «Tages-Anzeiger» erklärte Julius-Bär-CEO Boris Collardi jedoch, dass der geplante Schritt nichts mit der Grenznähe zu Deutschland zu tun habe. Vielmehr bot sich die einmalige Möglichkeit, ein «kompetentes Team» zu übernehmen. Weiter sagte Collardi, dass immer noch viele deutsche Kunden über die Grenze kämen, doch die Mehrheit dieser Neukunden aus Deutschland habe ihr Vermögen bei den Steuerbehörden deklariert.

Dem Vernehmen nach sucht Julius Bär weiterhin zusätzliche Kundenberater in der gesamten Organisation. Allerdings sei es nicht mehr so einfach, gute Leute zu finden, da die meisten bereits beim Zürcher Institut arbeiteten, sagte Collardi mit einem Augenzwinkern gegenüber der Presse.

«Wir bestätigen, dass ein kleines Team von Kundenberatern gekündigt hat», sagt CS-Sprecher Georg Söntgerath. Falsch sei indes die Darstellung, dass ein ganzes Private-Banking-Team ausgestiegen sei. «Auf die Bedeutung von Kreuzlingen und die Präsenz der Credit Suisse vor Ort sowie die Strategie der Bank hat dies keinen Einfluss. Die Funktionsfähigkeit der Filiale Kreuzlingen ist in keiner Weise beeinträchtigt. Wir werden jetzt so schnell wir möglich die Positionen neu besetzen.»

 

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