Zeno Staub hält am Geschäftsmodell von Vontobel fest, räumt aber ein, dass die Bank im ersten Halbjahr 2014 wohl kaum an das Vorjahressemester wird anknüpfen können.

An der Generalversammlung vom Dienstag fand Vontobel-CEO Zeno Staub (Bild) ungewohnt klare Worte. Dabei warnte er vor überhöhten Erwartungen im laufenden Jahr. Konkret sagte er unter anderem: «Wir arbeiten konsequent an unseren definierten Initiativen, aber das Umfeld ist erwartungsgemäss anspruchsvoll.»

Vor diesem Hintergrund gab er sich in Bezug auf den Geschäftsverlauf im ersten Quartal 2014 überaus vorsichtig: «Auf Grund des Verlaufs der ersten drei Monate gehen wir davon aus, dass wir im ersten Halbjahr nicht ganz an das starke Vorjahressemester anknüpfen können.» Nachteilig sei vor allem die negative Entwicklung des Dollar-Wechselkurses.   

Weitere Kundenbetreuer gesucht

In Bezug auf den Verlauf in den einzelnen Geschäftsfeldern erklärte Staub: «Im Private Banking rechnen wir auf Seiten Profitabilität mit einem in etwa stabilen Niveau auf Grund des erfolgreichen strukturellen Umbaus im vergangenen Jahr. Wir nutzen diese neue Profitabilität, um im Private Banking weiter organisch zu wachsen, zum Beispiel durch die selektive Neuanstellung von Kundenbetreuern.»

«Im Asset Management erwarten wir einen soliden Geschäftsverlauf wenn gleich in den ersten beiden Monaten des Jahres einige Investoren ihre Emerging-Market-Allokationen reduziert haben und dies auch uns betroffen hat. Die positive Entwicklung in den anderen Boutiquen vermochte dies nicht auszugleichen», sagte Staub weiter. «Im Investmentbanking konnten wir mit der weiteren Etablierung der Multi-Issuer-Plattform «deritrade» wesentliche Fortschritte erzielen», so der Vontobel-Chef.

Temporäre Verlangsamung

Wie erinnerlich erzielte die Bank 2013 nach einem sehr starken ersten Halbjahr und einem eher ernüchternden zweiten Semester ein respektables, aber nicht ganz so berauschendes Jahresergebnis. Immerhin konnte das Unternehmen einen rekordhohen Zufluss an neuen Kundenvermögen verbuchen.

Trotz der temporären Verlangsamung werde Vontobel die geplanten Wachstumsinitiativen im laufenden Jahr in allen drei Geschäftsfeldern jedoch konsequent umsetzen, betonte Zeno Staub abschliessend. Das Unternehmen sei weiterhin gut aufgestellt, um auch in einem anspruchsvollen, von strukturellen Umwälzungen geprägten Umfeld erfolgreich organisch zu wachsen.

Keine Übernahmepläne mehr?

Der letzte Satz könnte darauf schliessen lassen, dass Staub nicht länger mit einer Akquisition liebäugelt, wie er dies früher in Aussicht gestellt hatte, als er erklärte, der Bank stünden rund 600 Millionen Franken für eine Übernahme zur Verfügung.

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