Die Grossbank hat in Puerto Rico hunderten von Investoren Millionenverluste eingebrockt. Mit Schiedsgerichtsverfahren sollen nun die Ansprüche geklärt werden. Aber die UBS spielt auf Zeit.

Der Fall ist eigentlich klar: Die UBS hat ihren Kunden Anteile von Fonds verkauft, deren zugrundeliegende Bonds sie für den Karibik-Staat Puerto Rico selber emittiert hatte. Die Bonds sackten ab und die Investoren erlitten enorme Verluste. Die US-Börsenaufsicht SEC belegte, dass einige Fonds in die Verlustzone gerieten, nachdem die UBS aufgehört hatte, die Bonds zurückzukaufen und in Fonds zu legen.

Weil Puerto Rico als Aussengebiet der USA gilt, hat die Selbstregulierungsbehörde der Wall Street, die Finra, den Fall übernommen. Sie organisiert die Schiedsgerichtsverfahren, in denen Investoren ihre Ansprüche geltend machen können.

Verfahren ausschliesslich auf der Insel

Weil die Infrastruktur der Finra in Puerto Rico aber limitiert ist, möchte sie die Verfahren auch in Süd-Florida und Texas durchführen. Dagegen wehrt sich nun die UBS, wie Reuters am Freitag berichtet.

Ihre Anwälte wollen dass die erwarteten hunderte von Verfahren ausschliesslich auf der Insel stattfinden. Das würde den Prozess unnötig in die Länge ziehen und geprellte Investoren müssten möglicherweise weitere Monate oder Jahre auf einen Teil ihres Geldes warten.

«So schmerzhaft wie möglich»

Die Verzögerungstaktik der UBS habe allein zum Ziel, den gesamten Prozess für die Investoren so schmerzhaft wie möglich zu machen, zitiert Reuters einen Anwalt in Chicago, der Anleger vertritt. Die UBS teilte mit, die Finra solle die Fälle nach den bestehenden Regeln lösen - also ausschliesslich in Puerto Rico.

Bislang wurde 200 Ansprüche angemeldet, doch wird ein Vielfaches davon erwartet. Die Finra hat nur neun Schiedsrichter in Puerto Rico stationiert.

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