Der CEO der liechtensteinischen Privatbank Frick ist erschossen worden. Der mutmassliche Todesschütze ist ein ehemaliger Fondsmanager, der seit Jahren einen Kampf gegen Banken führte.

Am Montag um 7.30 Uhr ist es zu einem Tötungsdelikt in der Tiefgarage eines Geldinstituts in Balzers gekommen, wie die Landespolizei Liechtenstein am Montag mitteilte. Das Opfer soll der 48-jährigen Jürgen Frick sein, CEO der Privatbank Frick, wie der «Tages-Anzeiger» schreibt.

Beim flüchtigen Tatverdächtigen handelt es sich laut Mitteilung der Landespolizei um Jürgen Hermann aus Mauren. Hermann sei eine «schillernde Person» im Fürstentum, schreibt der «Tages-Anzeiger». Der verheiratete Familienvater und gebürtige Liechtensteiner führe seit Jahren einen Kampf gegen Banken und das politische Establishment.

Gegen Staat und Bank geklagt

Hermann mache die Bank Frick und die Finanzmarktaufsicht für seinen Ruin als Fondsmanager verantwortlich, heisst es weiter. Vor ein paar Jahren hatte er das Fürstentum auf 200 Millionen Franken Schadenersatz verklagt, angeblich weil die Finanzmarktaufsicht seine Gesellschaft und ihre Fonds unter Beobachtung (Monitoring) stellte.

Jürgen Hermann hatte in der Vergangenheit immer wieder in Zeitungsinseraten und in Protestbriefen gegen Staat und Bank geklagt. In einem Gespräch mit einer Kommunikationsagentur sagte Hermann im Mai 2009: «Ich führe eine Klage gegen das Land in Höhe von 200 Millionen und gegen die Bank Frick, unsere Depotbank, in Höhe von 33 Millionen Franken. Sie hat sich an mir bereichert.»

Firma sollte in Konkurs gehen

Als er im Sommer 2004 in den USA war, seien die Verwaltungsräte von einem Tag auf den anderen aus der Firma ausgetreten. «So schlitterte sie der Depotbank in die Hände. Diese zahlte die Anleger eigenmächtig aus. Ich wurde quasi enteignet. Als mir alles kaputt gemacht worden war, habe ich mir gesagt, nun soll die Firma in Konkurs gehen», so Hermann weiter.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.66%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    19.25%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.45%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.41%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.23%
pixel