Den Grund bilden zwei trudelnde Immobilienprojekte in Russland – beziehungsweise eine Veräusserung, die nicht so effizient ausgeschöpft werden konnte wie geplant. 

Am 25. März meldete die Valartis Gruppe in einer Ad-hoc-Meldung ihr Konzernergebnis für 2013 – ein Resultat, das stark auch durch den geplanten Verkauf respektive Fusion der Valartis Bank Schweiz geprägt war. Der erwartete Konzerngewinn wurde damals mit 5,7 Millionen Franken beziffert – nach 10,2 Millionen im Jahr davor.

Wie das Unternehmen nun bekanntgibt, muss die Gewinnzahl korrigiert werden. Dies wegen einer wesentlichen und unvorhersehbaren Wertberichtigungen auf Immobilienprojekten durch die Firma Eastern Property Holdings Ltd. Neu beträgt das Konzernergebnis noch 0,4 Millionen Franken.

Im Zuge der Konzentration auf das Private-Banking- und Vermögensverwaltungsgeschäft hatte die Valartis Group ihre 40-Prozent-Beteiligung an der Eastern Property Holdings Ltd. (EPH) im Dezember 2012 verkauft. EPH ist eine an der Schweizer Börse SIX Exchange kotierte Immobilienentwicklungsgesellschaft mit Fokus auf Russland.

Mehrere Tranchen

Ab Verkaufsdatum erhält Valartis über einen Zeitraum von vier Jahren insgesamt 110 Millionen Dollar in bar. Dies entspricht im Wesentlichen dem im Geschäftsbericht 2011 der Valartis Group ausgewiesenen Wert der EPH-Beteiligung. Die Auszahlung des Verkaufserlöses erfolgt in mehreren Tranchen und ist teilweise an die erfolgreiche Fertigstellung der derzeitigen Entwicklungsprojekte der EPH geknüpft. Zwischenzeitlich erhielt die Valartis Group rund 60 Millionen Dollar in bar. Der Restkaufpreis wurde als Forderung gegenüber dem Käufer zum Fair Value bilanziert.

Gemanagt wurde Eastern Properties bis 2013 durch Valartis Asset Management. Am 4. April informierte EPH nun, dass man für das Geschäftsjahr 2013 einen Gewinneinbruch gegenüber Vorjahr und insgesamt einen Verlust von 34 Millionen Dollar erwartet; dies vor allem wegen Wertberichtigungen auf dem Immobilienprojekt Scandinavia Land in St. Petersburg und auf dem Darlehen an die Vestive, der Besitzerin des Turgenevskaya-Parking-Projekts. Ferner spielten negativen Währungseffekte eine Rolle.

Gebucht 2012, berichtigt für 2013

Die Valartis Gruppe ist von den Wertberichtigungen auf diesen Immobilienprojekten tangiert: Der Rückschlag wirkt sich auf die Nettoberechnung der Projektgewinne für die EPH-Forderungen aus, welche die Valartis Gruppe aus dem Verkauf der EPH 2012 gebucht hat, und macht eine entsprechende Korrektur für das Geschäftsjahr 2013 erforderlich.

Zugleich bleibt der Valartis-Verwaltungsrat dabei: Der angestrebte Verkauf – respektive die Fusion – der Valartis Bank Schweiz soll 2014 abgeschlossen werden. Deshalb kommen beim Jahresbericht der Valartis Group die Vorgaben der International Reporting Standards (IFRS) für weiter- und nicht weitergeführte Geschäftsbereiche zur Anwendung.

Und nach diesen Standards belief sich Valartis' Konzernergebnis aus weitergeführten Geschäftsbereichen (IFRS 5) auf 13,2 Millionen Franken (Vorjahr auf vergleichbarer Basis:  7,6 Millionen Franken).

Wie die Bank weiter meldet, wurde in den weitergeführten Geschäftsbereichen der Valartis Group ein Netto-Neugeldzufluss von 438 Millionen Franken erzielt (Vorjahr: 850 Millionen Franken). Die Kundenvermögen stiegen von 5,5 auf 6,0 Milliarden Franken.

Bei einer Steigerung des Geschäftsertrags auf 73,7 Millionen Franken (Vorjahr: 70,7 Millionen) erhöhten sich die Kosten um rund 3 Prozent auf 52,0 Millionen Franken (Vorjahr: 50.4 Millionen). Insgesamt beträgt die Cost/Income Ratio 70,6 Prozent (Vorjahr: 71,3 Prozent).

 

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