Eine 77-jährige Frau in Hongkong hat die UBS eingeklagt. Die Bank habe ihr Geld gegen ihren Willen in riskante Anlagen investiert. Resultat: 26 Millionen Verlust.

Die 77-jährige Chan Wai-Yee kommt vom chinesischen Festland, spricht nur chinesisch und besitzt gemäss dem Portal «cltv.com» nicht einmal eine abgeschlossene Grundausbildung. Wie Recherchen von finews.ch ergaben, ist die Frau jedoch seit rund 40 Jahren als Investoren tätig. Zuletzt als Kundin der UBS.

Als sie mit umgerechnet 33,5 Millionen Dollar zur UBS kam, seien ihr lediglich Papiere auf Englisch vorgelegt worden. Eine chinesische Version habe sie nie zu Gesicht bekommen.

Vermögen verloren, Gebühr erhoben

Diese Papiere bemächtigten die Dame offenbar zur professionellen Investorin aufzusteigen, was ihr wiederum erlaubte, riskantere Investitionen zu tätigen. Die UBS-Banker sollen die alte Dame dann dazu bewogen haben, in «Leveraged Derivative Products» zu investieren. Sie sei sich der damit verbundenen Risiken nicht bewusst gewesen, behauptet Wai-Yee.

Bis Oktober 2008 habe sich ihr Vermögen mit dieser Anlagestrategie um 26 Millionen Dollar verringert. Die Bank riet ihr in der Folge, einige ihrer Vermögenswerte zu veräussern, um Schulden zu bezahlen. Daraufhin erhob die UBS eine Abwicklungsgebühr von 6,1 Millionen Dollar. Dies behauptet die Frau zumindest.

Erste Vereinbarung bereits abgeschlossen

Von den Gebühren hat Wai-Yee gemäss einer Vereinbarung mit der Bank nun aber lediglich 1,29 Millionen Dollar bezahlen müssen. Sie behielt sich jedoch das Recht vor, mit rechtliche Schritten gegen die Bank vorzugehen. Diese Option hat sie nun wahrgenommen.

Da es sich um ein laufenden Verfahren handelt, wollte die UBS offiziell keine Stellung dazu nehmen.

 

 

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