Jetzt wird es spannend bei der Luzerner Kantonalbank: Der Chefentscheid soll bald fallen, so dass die CEO-Position Mitte Jahr wieder besetzt wäre.

Vor drei Monaten, als CEO Bernard Kobler wegen einer privaten Affäre zurücktrat, startete die Luzerner Kantonalbank die Suche nach einem neuen Konzernchef. Seitdem wird die Bank interimistisch von Daniel Salzmann geleitet, dem Leiter des Bereichs Privat- und Gewerbekunden. Wie steht es um seine Chancen, definitiver CEO zu werden?

«Daniel Salzmann leitet die Bank interimistisch seit dem 21. Januar 2014 sehr gut», sagte Verwaltungsratspräsident Mark Bachmann in einem Interview mit der «Luzerner Zeitung» (bezahlte Ausgabe). Salzmann kenne das Marktgebiet und die Kunden, weil er zuvor für den Bereich Privat- und Gewerbekunden zuständig war.

Kein Kandidat dürfte alle Anforderungen erfüllen

Es gehöre aber «zu einem professionellen Selektionsprozess für solche anspruchsvollen Funktionen, dass man den Fächer bewusst weit aufmacht, das heisst auch extern sucht», erklärte Bachmann den Umstand, weshalb die Bank sich noch nicht definitiv entschieden hat. Die Luzerner Kantonalbank brauche einen CEO nicht nur für drei bis vier Monate, sondern im Idealfall für zehn Jahre, ergänzte Bachmann, der seit 2011 als VR-Präsident des Innerschweizer Instituts amtet.

Die Chancen von Salzmann auf den Job dürften aber nicht schlecht stehen, erfüllt sein Profil doch schon einige der Anforderungen, die das Aufsichtsgremium an diese Funktion knüpft: Für die CEO-Stelle sei eine breite Erfahrung in einer Universalbank und Führungserfahrung in einer grossen Einheit dieser Bank Voraussetzung, sagte Bachmann. «Es muss eine Person sein, die bereit ist, sich in öffentlichen Gremien zu bewegen und sich öffentlich zu exponieren», ergänzte er.

Gleichzeitig suche die Bank jemanden, der einen Bezug zu der Region Luzern habe und zur Kultur des Hauses passe. «Kaum ein Kandidat wird all diesen Anforderungen gerecht», meint Bachmann abschliessend.

Viele Bewerbungen erhalten

«Ich bin zuversichtlich, dass wir die CEO-Stelle bis Mitte Jahr dauerhaft besetzen können», zeigte sich Verwaltungsratspräsident überzeugt. Für die Stelle hätten sich viele Personen beworben: «Die Zahl bewegt sich im einstelligen Bereich», sagte Bachmann weiter. Doch davon habe nur ein «relativ kleiner Teil dem definierten Anforderungsprofil» entsprochen.

Das Compensation/Nomination Committee  (CNC) führe derzeit mit möglichen Kandidaten Gespräche mit dem Ziel, dem Gesamtverwaltungsrat zwei bis drei valable Kandidaten präsentieren zu können.

Minder-Initative für LUKB kein Problem

Im weiteren brach Bachmann eine Lanze für die Minder-Initiative. Diese führe zu mehr Transparenz und stärke effektiv die Aktionärsrechte. «So finde ich es gut, dass Abgangsentschädigungen nicht mehr erlaubt sind. Es ist im Interesse des Aktionärs, dass gewisse Auswüchse, wie beispielsweise bei gewissen Pharmafirmen, nicht mehr möglich sind», sagte der VR-Präsident. Die Luzerner Kantonalbank habe viele dieser Rechte bereits seit längerem umgesetzt, die Umsetzung der Initiative stellt die Bank deshalb vor keine grösseren Probleme.

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