Angesichts der Eskalation des Steuerstreits mit den USA nehmen nun auch hohe Schweizer Politiker die Credit Suisse unter Beschuss. Ein Teil des Top-Managements sei nicht mehr tragbar, heisst es.

Christian Levrat, Präsident der SP, hält CEO Brady Dougan, Präsident Urs Rohner und Chefjurist Romeo Cerutti für nicht mehr tragbar, wie die «NZZ am Sonntag», berichtete.

«Rohner, Dougan und Cerutti müssten von sich aus zurücktreten», sagt Levrat in einem Interview mit der Zeitung. «Sie sind eine Belastung für die Bank.» Der SP-Präsident kritisiert unter anderem, dass sich die Credit Suisse 2009 geweigert habe, sich wie die UBS einem Staatsvertrag zu unterstellen.

Womöglich Rücktritt

Auch der BDP-Präsident und frühere UBS-Mitarbeiter Martin Landolt befürwortet einen Wechsel: Es sei «sicher nicht ideal, wenn bei der CS die gleichen Leute die Probleme aus der Vergangenheit lösen wollen, die schon damals in verantwortungsvoller Position waren».

Amerikanische Rechtsexperten gehen davon aus, dass die Manager auch in den Verhandlungen zwischen Bank und US-Behörden unter Druck geraten könnten. «Die Diskussion wird sich schnell von der Institution zum Management verlagern und womöglich auch Rücktritte zur Folge haben», sagt der Jurist Jacob Frenkel.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.2%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.78%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.44%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.39%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.19%
pixel