Die Spionage-Affäre bei der Deutschen Bank zieht immer weitere Kreise. Ein ehemaliger Spitzel packt neue Details aus, die den Bankaussagen widersprechen.

Bernd Bühner, ein ehemaliger Major der Deutschen Armee, arbeitete zwischen 2001 und 2007 in diversen Aufträgen für die Deutsche Bank. Im Interview mit dem «Wall Street Journal» bringt er brisante Details ans Licht.

Laut Aussagen der Bank wurden nur Personen beschattet, die mit der Sicherheit der Bank in Konflikt gestanden hätten. Doch gemäss Bühner ist der Personenkreis der Bespitzelten viel weiter gefasst und beinhaltet auch einzelne Investoren. Er habe sich seinerzeit mit Mitgliedern der Rechtsabteilung getroffen, die ihm eine Liste mit Personen übergeben hätten , die er beschatten sollte.

Das Management weiss von nichts

Bisher hat die Bank zugegeben, dass vier Personen beschattet wurde. Mehr seien es jedoch nicht gewesen. Von den neusten Anschuldigungen will die Deutsche Bank nichts aber wissen.

Wer alles auf dieser ominösen Liste zu finden war, ist derzeit noch unklar. Zwei prominente Namen hat Bühner indes genannt - Michael Bohndorf und die Anwaltskanzlei Bub, Gauweiler und Partner. Letztere vertritt den ehemaligen Medien-Mogul Leo Kirch. Dieser macht seit langem die Deutsche Bank für seinen Untergang verantwortlich.

Fragwürdige Methoden werden untersucht

An der Generalversammlung Juni 2006 erhob sich der Investor Bohndorf und zweifelte an der Rechtsmässigkeit der Wahl von Clemens Börsig in den Aufsichtsrat. Darauf wollte sich Börsig über die Motive von Bohndorf erkundigen. Er soll eine Verbindung zwischen Bohndorf und Kirch vermutet haben, worauf der Privatdetektiv Bernd Bühner auf den Plan gerufen wurde.

Die Deutsche Bank weist alle diese Vorwürfe von sich. Gemäss einer Mitteilung von letzter Woche soll Börsig nichts mit den Spionagevorfällen am Hut haben. Die Aktionen seien weder vom Aufsichtsrat, noch vom Management bewilligt worden. Zudem seien interne Prozesse am Laufen, die ein solches Vorgehen in Zukunft verhindern sollen, hiess es weiter.

 

 

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