Lloyd Blankfein, Chef der US-Investmentbank Goldman Sachs, fürchtet ein Schuldeingeständnis der Credit Suisse. Ein solches hätte schwerwiegende Konsequenzen für das Finanzsystem.

Den beiden Grossbanken Credit Suisse und BNP Paribas drohen in den USA Strafverfahren. Sollte es zu einer Verurteilung kommen, könnte diesen Geldhäusern die Geschäftslizenz in Amerika entzogen werden, und US-Institute wären gezwungen, ihre Beziehungen zu den schuldiggesprochenen Instituten abzubrechen

Angesichts der vielfältigen Verflechtungen der global operierenden Banken untereinander wäre es aber schwierig, die Geschäftsbeziehung zu den beiden Instituten zu beenden, hat gemäss «Financial Times» (bezahlte Ausgabe) Lloyd Blankfein, CEO von Goldman Sachs, am Rande der  Generalversammlung vom vergangenen Freitag gesagt haben.

Seltene Schuldeingeständnisse

Bei einem Abbruch der Beziehungen, was von Goldman Sachs aber nicht leichtfertig getan würde, könnte das Finanzsystem empfindlich gestört werden, ergänzte Blankfein. Die Auswirkungen wären davon abhängig, mit welchen Konsequenzen das Eingeständnis einer Schuld der beiden Banken verbunden wäre.

Ein Schuldeingeständnis in der US-Finanzbranche kommt sehr selten vor. Zum letzten Mal hatte 1989 eine Grossbank – die Investmentbank Drexel Burnham Lambert – auf schuldig plädiert.

Ähnliche gelagerte Verfahren gegen US-Banken wurden seither mit Vergleichen und hohen Strafzahlungen aber ohne Schuldspruch abgeschlossen.

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