Ein Hedge-Fund-Manager und Uni-Dozent soll laut italienischen Medienberichten zwei Grossbanken übers Ohr gehauen haben – darunter die UBS.

Der Chef der Investmentfirma Dynamic Decisions Capital Management, Alberto Micalizzi, steht im Verdacht, Betrug im grossen Stil begangen zu haben. Dies berichten mehrere italienische Medien.

Der Italiener, der auch als Dozent an der Mailänder Wirtschaftsuniversität Bocconi lehrt, soll die beiden Grossbanken UBS und J.P. Morgan Chase mit gefälschten Sicherheiten über den Tisch gezogen haben,  wie auch das «Wall Street Journal» meldete.

Mit fiktiver Firma zum Narren gehalten

Es geht dabei um verkaufte Fonds, die als Basiswert die Anleihe eines Unternehmens namens Asseterra enthalten hätten – eine Firma, die wahrscheinlich gar nicht existierte, weil es sich bei deren Adresse um einen Campingplatz für Wohnmobile in den USA handele, heisst es.

Die Asseterra-Anleihen wurden ausserdem als Sicherheit eingesetzt, um an Bank- oder Lieferantenkredite zu kommen.

Mehrere Personen festgenommen

Der entstandene Schaden für Gläubiger wie UBS und J.P. Morgan könnten Verluste von mindestens 250 Millionen Euro zur Folge haben. Insgesamt dürften sich die Verluste vermutlich aber auf 600 Millionen Euro oder mehr belaufen, heisst es laut «Wall Street Journal» aus Insiderkreisen.

Die Polizei nahm den verdächtigen Hedge-Fund-Manager Micalizzi sowie mehrere weitere Personen fest. Eine Anklage wurde noch nicht erhoben, heisst es.

Sprecherinnen von J.P. Morgan und der UBS wollten sich gegenüber dem «Wall Street Journal» nicht zum Fall äussern.

Berufsverbot in Grossbritannien

Micalizzi ist kein unbeschriebenes Blatt. Der Italiener war schon Ende 2008 in Schwierigkeiten geraten, als die von ihm geleitete Londoner Fondsgesellschaft Dynamic Decisions Capital Management ins Wanken geriet.

Die britische Finanzaufsicht FSA verbot damals dem Finanzakteur die Ausübung seines Berufs in Grossbritannien und bestrafte ihn mit 3 Millionen Pfund.

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