Eine Umfrage zeigt: Privatbanken haben 2013 ihre IT-Ausgaben pro Mitarbeiter gesenkt. Sie sind jetzt auf dem Niveau der Retailbanken. An der Innovationskraft hapert es bei beiden.

Der frühere Trend, dass Privatbanken mehr Geld pro Mitarbeiter für die Informatik ausgeben, scheint sich in den letzten Jahren nicht mehr zu bestätigen. Zu diesem Schluss kommt die jährliche Kostenumfrage für Schweizer Banken, erstellt vom Zürcher Beratungsunternehmen itopia.

Demnach waren die IT-Kosten pro Kopf bei den Schweizer Retailinstituten bis zum Jahr 2006 deutlich höher als bei den untersuchten Privatbanken. Nach dem Jahr 2007 kippte dieser Trend und Privatbanken gaben im Schnitt rund 30 Prozent mehr für ihre Elektronen-Gehirne aus als Retailbanken (vgl. Grafik).

Linie Zeitk

Im Jahr 2012 waren beide Banktypen wieder auf der gleichen Informatik-Kostenebene pro Mitarbeiter, aber immerhin fast 10 Prozent tiefer als 2007, wie das oberste Diagramm zeigt.

Ersichtliche Kostengefälle 2013

Für das Jahr 2013 gaben die Banken im Schnitt rund 47'000 Franken pro Bankangestellten (ohne IT-Staff) für ihre IT-Maschinerie aus. 2013 zeigte sich folgendes Kostenbild, aufgeteilt nach Bankentyp.

Punkt 2013k

An der itopia-Umfrage 2013 haben 22 Retailbanken – davon 16 Kantonalbanken – sowie 15 Privatbanken teilgenommen.

Innovationen bleiben auf der Strecke

Die Zürcher Beratungsfirma hat zudem untersucht, in welchem Ausmass die Rechner-Ausgaben die Innovationskraft der Teilnehmerbanken unterstützt.

Dabei hat itopia festgestellt, dass den Banken wenig frei verfügbarer IT-Franken verbleibt, um Innovationen voranzutreiben. Kommt hinzu, dass diesem Umstand itopia zufolge grossteils wenig Beachtung geschenkt wird.

Bezogen auf das Geschäftsmodell existieren nennenswerte Unterschiede:

  • Bei Retailbanken ist der zwingende Betriebskosten-Anteil mit 77 Prozent hoch, gefolgt von 12 Prozent für Innovationsprojekte sowie 11 Prozent für Compliance-Themen.
  • Bei Privatbanken ist der zwingende Betriebskosten-Anteil mit 71 Prozent tiefer, dies vor allem zugunsten 17 Prozent Innovationsprojekten sowie 12 Prozent Compliance-Themen.

Permanente Kostenkontrolle notwendig

Das Beratungsunternehmen ortet aus den Antworten der Banken ein Problem bei der permanenten Überwachung von IT-Kennzahlen. «Ohne eine solche Kontrolle bleibt eine gezielte Beeinflussung und Allokation des IT-Frankens dem Zufall überlassen», schreibt dazu die Firma.

Vor allem den Retailbanken empfehlen die Berater, mittels permanenter Überwachung der IT-Kosten-Kennzahlen zu einem Wissensstand zu gelangen, welcher erlaubt, die zwingenden Betriebskosten gezielt zu senken.

Damit könnten diese vermehrt innovative Projekte finanzieren, welche direkten Geschäftsnutzen für die Bank bringen.

 

 

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