Weiterhin klafft ein Graben zwischen den Entschädigungen für Investmentbanker und jenen für die übrigen Angestellten. Einige Zahlen zur Lohnentwicklung.

Die Zahlen sind nicht ganz vergleichbar, und doch lässt sich aus den gestern veröffentlichen Zwischenergebnissen der UBS auch allerhand über die Lohnentwicklung ablesen. 119'000 Franken – so hoch waren die konzernweiten Personalausgaben pro Kopf im gesamten ersten Halbjahr. Damit wird eine leichte Verringerung greifbar, denn im selben Vorjahreszeitraum war der Wert noch bei 121'400 gelegen.

Der Rückgang spiegelt zum Teil, dass sich die UBS-Mitarbeiter insgesamt im laufenden Jahr auf geringere Boni gefasst machen müssen.

Denn natürlich entsprechen die Zahlen nicht dem Durchschnittslohn, der im ersten Halbjahr ausbezahlt wurde: Teilweise sind hier auch Lohnneben- und Personalmanagement-Kosten enthalten; und teilweise spiegeln sich die manchmal respektablen Abgangs- und Weitervermittlungs-Pakete, welche gekündigte Mitarbeiter im laufenden Abbau-Programms beanspruchen können.

Wealth Management: Gut halb so viel wie im Investmentbanking

Dennoch: Nimmt man die Personalausgaben pro Kopf, so zeigen sich interessante Tendenzen. So ist der Graben zwischen den UBS-Angestellten im Investmentbanking und den anderen Divisionen immer noch enorm – aber er hat sich verkleinert. Im Schnitt entfielen im ersten Halbjahr 2009 knapp 175'000 Franken auf einen UBS-Angestellten im Investmentbanking; das sind ziemlich genau 10'000 Franken weniger als noch im ersten Halbjahr 2008.

Auf der anderen Seite fiel der Rückgang in den anderen Bereichen weniger krass aus. Bei Wealth Management & Swiss Bank kamen nun 93'000 Franken auf einen Mitarbeiter – gerade noch 2000 Franken weniger als noch im ersten Halbjahr 2009.

Goldman vor CS vor Deutsche Bank

Angesichts des Milliardenverlusts der UBS mögen die Summen dennoch verblüffen. Gut möglich auch, dass sie politisch in den nächsten Tagen noch debattiert werden: Denn immerhin gibt die UBS – aufs gesamte Jahr hochgerechnet – immer noch 350'000 Franken für jeden einzelnen Angestellten im Investmentbanking auf. Der Interbanken-Vergleich zeigt aber, dass sie sich hier im unteren Rahmen bewegt – vor allem wegen der schlechten Ertragslage.

Die Credit Suisse beispielsweise wies fürs erste Halbjahr 185'000 Franken in der Rubrik «Compensation and benefits» aus – also rund 65'000 Franken mehr als die durchschnittlichen Kosten eines UBS-Mitarbeiters. Im Investmentbanking der Credit Suisse entfielen pro Kopf etwas mehr als 300'000 Franken als «Compensation & benefits» pro Kopf.

Noch höher lag die Summe bei Goldman Sachs (hier betrug der Pro-Kopf-Betrag im ersten Halbjahr fast 400'000 Franken), gleichauf war sie bei der Deutschen Bank (wo in der Division Corporate & Investment Bank knapp 300'000 Franken auf einen Angestellten entfielen), tiefer fiel sie bei JP Morgan aus (nämlich 230'000 Franken).

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