Nach zwei Jahren Pause ist Sallie Krawcheck, einst die mächtigste Frau an der Wall Street, wieder da. Sie lanciert einen Fonds, der auf Frauen-Power setzt und weiblichen Investoren einen Rabatt bietet.

Frauen investieren am liebsten in – Frauen. Das heisst, in sich selber oder in andere Frauen. Davon hat sich Sallie Krawcheck, ehemals Wall Streets mächtigste Bankerin (nicht Banker), überzeugen können. Denn sie ist Besitzerin des Frauen-Netzwerkes 85 Broads mit 30'000 Mitgliedern.

Ganz Finanzprofi hat sie ihre Erkenntnis nun umgesetzt. Wie die «New York Times» schreibt, lanciert sie einen Fonds, der auf Frauen-Power setzt.

Frauen-Anteil im Management muss hoch sein

Konkret: Der Fonds namens «Pax Ellevate Global Women's Index Fund» investiert in Unternehmen, in denen Frauen einen erheblichen Teil des unteren Kaders und des Topmanagements ausmachen. Laut Krawcheck ist dies der erste Investmentfonds seiner Art.

Sie arbeitet dafür im Rahmen eines Joint Venture mit der Investmentfirma Pax World Management zusammen, welche den «Pax Global Women's Leadership Index» führt. Krawcheck kaufte über ihre neue Firma Ellevate Asset Management einen Anteil an Pax World Management. Zusammen leiten sie nun den Fonds. 

Günstigere Einstiegsgebühren für Frauen

Anteile machen Gender-Vorzeige-Firmen wie Procter & Gamble, Westpac Banking Corporation, PepsiCo oder Deutsche Telekom aus. Insgesamt hat der Fonds 400 Firmen auf dem Radar. Investorinnen will Krawcheck unter anderem auch mit Rabatten anlocken – männliche Investoren erhalten diese offenbar nicht.

Die 49-jährige Bankerin hat praktisch ihr ganzes Berufsleben bislang an der stark Männer – und Testosteron – dominierten Wall Street verbracht. Sie war Finanzchefin bei Citigroup, CEO der Investmentbank Smith Barney. 2009 wurde sie Chefin von Merrill Lynch, die kurz zuvor von der Bank of America übernommen worden war.

Eine der einflussreichsten Frauen der Welt

Ihr Posten wurde aber zwei Jahre später gestrichen. Krawcheck galt in den Boomjahren nach der Jahrtausendwende zeitweise als eine der einflussreichsten Frauen der Welt.

Jetzt macht sie sich zur Advokatin der Frauen. Ihr Netzwerk 85 Broads hat sie auch umbenannt: Es heisst nun Ellevate, mehr als eine Anspielung auf ihren neuen Fokus.

 

 

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.54%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    19.17%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.62%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.38%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.28%
pixel