Der New Yorker Finanzregulator Benjamin Lawsky soll im BNP-Fall echte personelle Konsequenzen fordern.

Bei den Streitigkeiten um – mutmasslich – straffällige Grossbanken läuft das Muster ja offenbar so: Im Ein- bis Dreitages-Rhythmus sickern neue Details heraus, welche die Finanzwelt häppchenweise auf den Deal einstimmen und öffentliche Reaktionen testen. Damit die Märkte dann, wenn die Sache unter Dach und Fach ist, kühl bleiben.

So lief es bei der Credit Suisse, und so läuft es offenbar seit Tagen im Fall von BNP Paribas. Bekanntlich wurde die Strafzahlung für Sanktionsverstösse von den US-Behörden um 10 Milliarden Dollar veranschlagt – eine Summe, die auch Präsident François Hollande hörbar empörte. Und jetzt, wo die 10-Milliarden-Zahl oberste politische Sphären erreicht hat, meldet die Agentur «Reuters» unter Berufung auf «people familiar with the matter», dass die US-Verhandler ursprünglich sogar 16 Milliarden Dollar gefordert hatten; womit die 10 Milliarden ja fast wieder bescheiden wirken…

Von CS zu BNP

Ein weiterer Happen aus dem BNP-Gezerre wurde zugleich über «Bloomberg» publik. Danach fordert der New Yorker Bankenaufseher Benjamin Lawsky, dass im Rahmen des BNP-Settlements auch Top-Manager und ein Dutzend weitere Kaderleute die französische Bank verlassen müssten. 

Dies sagte «a person familiar with the matter» zu «Bloomberg».  BNP und Lawsky lehnten eine Stellungnahme gegenüber der Nachrichtenagentur ab.

Aber die Forderung wäre nach dem CS-Deal, wo keine konkreten Entlassungen an der Spitze verlangt worden waren, ein weiterer Eskalationsschritt im Gefecht zwischen US-Behörden und internationalen Grossbanken.

Oberster operativer Leiter soll gehen

Lawsky fordere vor allem, dass Chief Operating Officer Georges Chodron de Courcel seinen Hut nehme. Der 64-jährige Chodron de Courcel ist einer der drei COOs bei der französischen Bank und war für mehr als ein Jahrzehnt für das Corporate und Investment Banking zuständig. Er ist zudem Chairman der in Genf ansässigen BNP-Einheit, die laut der Mitteilung den Schwerpunkt der Untersuchung darstellt.

Die BNP Paribas steht in den USA am Pranger, weil sie amerikanische Sanktionen gegen Länder wie Iran, Syrien oder Sudan verletzte. 

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