«Für ein ehrliches Bankwerk»: Unter diesem Schlagwort sucht eine Plakat- und Online-Kampagne nach Ideen für eine Erneuerung der Branche. Was soll das?

Wer will, kann seine Ideen seit mittlerweile einer Woche eintragen: Eine anonyme Aktion «Bankwerk» sucht nach Hinweisen und Anregungen, wie ein ehrliches Bankgeschäft denn aussehen sollte. Auch Plakate, Sticker und Bhaltis-Verteilaktionen machen auf die «Bankwerker» aufmerksam.

Die Einträge unter www.bankwerk.ch bleiben allerdings im Rahmen dessen, was wir alle beim Feierabendbier auch feststellen – zum Beispiel: «Bankwerk ist, wenn man zugunsten der Kunden agiert und nicht primär Provisionen, Boni etc. im Auge hat wie die meisten Banken». Oder: «Bankwerk ist, wenn der Kunde im Mittelpunkt steht; nicht CEO, VR und Grossaktionäre».

Wer das Kommunikationsgeschäft ein bisschen kennt, der vermutet rasch: Das kann doch nur eine so genannte Teaseraktion sein. Also eine Anspielung auf eine Werbekampagne, die demnächst anläuft.

Und tatsächlich sind die die entsprechenden Website-URLs zugelassen auf eine Werbeagentur: BBG Marconex in Thalwil. Dort wollte man verständlicherweise nicht bekanntgeben, welches Unternehmen (welche Bank?) hier wirbt beziehungsweise werben wird. Aber am Montag werde das Rätsel dann aufgelöst.

Eine Bank aus dem Norden oder Osten?

Und so darf man derweil ein bisschen spekulieren. Ein Umfrageteilnehmer äussert jetzt schon einen Verdacht: «Bankwerk ist, wenn man sich ein bisschen informiert, sehr einfach zu finden. Bei der Alternativen Bank Schweiz».

Doch obschon die Aktion natürlich zum Charakter der Alternativen Bank passen würde, spricht der Look (beziehungsweise die angedeutete «Corporate Identity», um es fachlicher auszudrücken) eher für andere Häuser. Das Problem ist höchstens, dass die Masche «Wir sind nicht so wie die anderen unanständigen Banken» ein dermassen beliebtes Muster der Finanzbranchen-Werbung ist (Beispiele hier)dass einem gleich eine ganze Reihe von Kandidaten einfallen.

PRJyskeDer Look würde ein bisschen in Richtung der Clientis-Gruppe weisen, aber auch zur dänische Jyske Bank. Insbesondere letztere gebärdet sich ja im Schweizer Markt gern als die «etwas andere Bank».

PRBankLinthPassen würde die Kampagne sowohl von der Aufmachung wie vom Inhalt her auch zur Bank Linth. Die Tochter der liechtensteinischen Landesbank gab Anfang Monat bekannt, dass sie künftig auf Retrozessionen verzichten und neue Standards bezüglich Transparenz setzen will. Und sie baute schon früher auf das Abgrenzungs-Muster («Wir sprechen kein Fachchinesisch»).

Allerdings: Wir stellen eine gewisse Häufing der «Bankwerker»-Plakate an der linken Zürichseeküste fest; also ausgerechnet in einer Gegend, wo die Bank Linth nicht präsent ist…

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.63%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.55%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.21%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.15%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.46%
pixel