Nach der historischen UBS-Fusion von 1998 und in der Ära von Marcel Ospel wurde die grösste Schweizer Bank sehr baslerisch. Das könnte sich nun ändern.

Grund dafür ist der Konzernumbau, den die Bank vornimmt, damit die systemrelevanten Teile des Unternehmens in einem Krisenfall gerettet werden könnten, wie die Wochenendzeitung «Schweiz am Sonntag» in ihrer neusten Ausgabe (Artikel kostenpflichtig) berichtet.

Vor einer Woche sei die Firma UBS Group AG gegründet worden, die dereinst zur Holding-Muttergesellschaft über der heutigen Konzernstruktur mit dem Stammhaus UBS AG werden soll.

Was geschieht mit dem Schweizer Geschäft?

Während die UBS AG aus historischen Gründen – sie entstand aus dem Bankverein in Basel und der Bankgesellschaft in Zürich – noch immer einen Doppelsitz in Basel und Zürich hat, ist die UBS Group AG nur noch in Zürich eingetragen. Ein Doppelsitz ist offenbar nicht vorgesehen, wie die Zeitung weiter schreibt.

Zürich entspreche dem Ort der gesellschaftlichen Tätigkeit der Holding, sagte ein UBS-Sprecher gegenüber der «Schweiz am Sonntag».
Allerdings geht es nicht nur um die Holding. Die UBS will auch ihr Schweizer Geschäft bis 2015 in eine neue Tochtergesellschaft auslagern. Diese Firma ist noch nicht gegründet. Und bei dieser ist offenbar noch nicht bestimmt, wo sie den Sitz haben wird.

Gespräche hinter den Kulissen

Hinter den Kulissen verhandelt die Basler Regierung aber bereits mit der Grossbank über die Domizile der neuen Gesellschaften, wie der Basler Wirtschaftsdirektor Christoph Brutschin der «Schweiz am Sonntag» bestätigte.

«Wir sind im Gespräch mit der UBS», sagte er. «UBS-Schweiz-Chef Lukas Gähwiler ist von sich aus auf uns zugekommen.» Der heutige Doppelsitz der UBS AG sei unbestritten, so Brutschin weiter. «Fraglich ist aber, wie es bei der Schweiz-Tochter aussieht, und ob da ein Doppelsitz überhaupt möglich ist.»

Noch genügend Verlustvortrag

Die UBS selbst äusserte sich nicht dazu. Es sei noch keine Aussage zum Sitz möglich, so der Sprecher.

Der Firmensitz der UBS ist für Basel auch aus steuerlicher Sicht wichtig. Allerdings bezahlt die UBS bis auf weiteres keine Gewinnsteuern. Sie verfügt über genug Verlustvortrag in ihren Büchern, den sie noch bis 2017 mit Gewinnen verrechnen kann.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
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