Er hat der UBS im Investmentbanking «First Mover»-Qualitäten bescheinigt. Jetzt kehrt der renommierte Analyst von Sanford C. Bernstein den Finanzmärkten den Rücken.

Brad Hintz (Bild) hat sich als Bankenanalyst weitherum Gehör verschafft. Einen Namen hat er sich aber nicht erst beim Wall-Street-Haus Sanford C. Bernstein gemacht, wo er Research über die grossen Häuser am Platz wie Goldman Sachs, J.P. Morgan wie auch UBS und Credit Suisse betrieben hat.

Hintz war bis ins Jahr 2000 selber ein hochrangiger Wall-Street-Manager: Bei Lehman Brothers als Finanzchef und bei Morgan Stanley als Treasurer. Der 64-Jährige war auch für die Schweizer Finanzpresse wegen seiner unaufgeregten Art, seiner Erfahrung und seinen gut begründeten Ansichten ein beliebter Ansprechpartner.

Der UBS wohlgesonnen

Zuletzt hatte er im Zusammenhang mit dem US-Steuerverfahren gegen die Credit Suisse Bedenken geäussert, eine Strafklage könne eine Kettenreaktion auslösen.

Den Schweizer Grossbanken und insbesondere zuletzt der UBS war Hintz jedoch wohlgesonnen: Als diese im Herbst 2012 zum Teilrückzug aus dem Investmentbanking blies, sah Hintz dies als Vorzeichen für einen eigentlichen Branchentrend.

MBA-Studenten unterrichten

Dem Turnaround des UBS Wealth Management in den USA bescheinigte Hintz ebenfalls gute Noten, indem er bemerkte, dass die Schweizer ihre mangelnde Grösse im Vergleich zu Morgan Stanley, Bank of America und Wells Fargo durch höhere Qualität wettmachten.

Noch in diesem Jahr will Hintz also Wall Street den Rücken kehren und in Pension gehen, wie das «Wall Street Journal» am Dienstag meldete. Allerdings nicht vollständig: Er wird an der New York University Stern School of Business MBA-Studenten einen Kurs geben. Thema: Das Managen von Finanzinstituten.

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