Die Royal Bank of Scotland ist einem Verkauf des internationalen Geschäfts ihrer Privatbank Coutts nicht mehr abgeneigt. Die mögliche Käuferin ist keine Unbekannte.

Die Royal Bank of Scotland (RBS) will die Coutts-Bank stärker in ihre Heimbasis in Grossbritannien integrieren. Aus diesem Grund werde ein Verkauf des internationalen Geschäfts der über 300 Jahr alten Privatbank geprüft, schrieb am Freitag die «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig).

Die RBS bestätigte, dass strategische Optionen geprüft würden im Zusammenhang mit der geplanten Integration. Ein Verkauf würde somit auch die Coutts-Standorte in Zürich und in Genf betreffen. Die Privatbank verwaltet in der Schweiz rund 36 Milliarden Franken an Kundengeldern. 2013 verbuchte sie einen Verlust von 45,1 Millionen Franken, 2012 hatte sie aber einen Gewinn von über 100 Millionen Franken erzielt.

Schlägt BTG Pactual erneut zu?

Weitere Niederlassungen werden in Monaco, Abu Dhabi, Dubai, Qatar, Hongkong und in Singapur unterhalten. In London wird bereits über einen möglichen Käufer spekuliert.

Und da fällt gemäss «Financial Times» auffallend oft der Name BTG Pactual. Die brasilianische Bank hat eben erst die BSI für 1,5 Milliarden Franken vom italienischen Versicherungskonzern Generali abgekauft. Aber auch asiatische Banken wie die OCBC in Singapur könnten Interesse an Coutts haben, hiess es.

Entscheid fällt im September

Entscheiden wird dies aber zunächst Alison Rose, Chefin der neu geformten RBS-Einheit Commercial and Private Banking. Sie prüfe derzeit, was für die Coutts-Kunden am besten wäre, wie sie sagte. Im September sollen die Würfel fallen.

Verkaufsgerüchte um die Coutts Bank sind nicht neu. Vor einem Jahr hatte Alexander Classen, Leiter der internationalen Operationen von Coutts, noch jegliche Absichten in Abrede gestellt.

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