Die Schweizer Privatbankengruppe Julius Bär hat ein überraschend gutes Semesterergebnis hingelegt. Die Finanzanalysten sehen mit ihren Konsensschätzungen ziemlich alt aus.

Ein Blick auf die Halbjahreszahlen 2014 der Julius-Bär-Gruppe zeigt:

Ertrag

Der Betriebsertrag erhöhte sich um 15 Prozent auf 1,24 Milliarden Franken und lag damit leicht über den Konsensschätzungen (KS) der Finanzanalysten. Sie waren von 1,23 Milliarden Franken ausgegangen. Soweit so gut.

Aufwand

Völlig daneben lagen die Auguren jedoch mit ihrer Schätzung des Geschäftsaufwand. Sie hatten 935 Millionen Franken prognostiziert – effektiv waren es 882 Millionen Franken.

Gewinn

Entsprechend fiel denn auch die Konsensschätzung der Experten für den Julius-Bär-Gewinn ziemlich falsch aus: Waren die Spezialisten von 261 Millionen Franken ausgegangen, belief sich das Ergebnis tatsächlich auf 287 Millionen Franken.

Vermögen

Per Mitte 2014 meldete Julius Bär am Montag verwaltete Vermögen von 274 Milliarden Franken; die Analysten hatten mit 267 Milliarden Franken gerechnet.

Neugeld

Und auch beim Wachstum der Neugelder täuschten sich die Auguren gehörig. Sie gingen von 5,4 Milliarden Franken aus; effektiv waren es 7,5 Milliarden Franken.

Fazit

Was sagt uns das? Entweder werden die hoch gelobten Finanzanalysten der Banken masslos überschätzt, oder aber die Finanzinstitute verfügen heute über beträchtliche buchhalterische Möglichkeiten, um ihre Geschäftszahlen schön auf die Reihe zu bringen.

Ein Blick auf die Konsensschätzungen für die übrigen Banken, die in den kommenden zwei Wochen ihre Semesterzahlen publizieren werden, dürfte weitere Hinweise zu dieser Frage liefern.

 

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