Urs Rohner, der Verwaltungsratspräsident der Credit Suisse, sitzt in einem russischen Gremium mit direkter Verbindung zu Präsident Wladimir Putin.

So steht es im Organigramm auf der offiziellen Website des «Moscow International Financial Center» (MIFC), die ständig aktualisiert wird.

Urs Rohner wird laut «NZZ am Sonntag» (Artikel kostenpflichtig) dort bis heute als Co-Vorsitzender des internationalen Beirats bezeichnet – neben German Gref, Chef der russischen Sberbank, die sich auf der Sanktionsliste der Europäischen Union befindet. Gemäss CS-Geschäftsbericht ist Rohner nur gewöhnliches Mitglied des Beirats, wie die Zeitung weiter schreibt.

Mehrfach nach Russland

Mit dem MIFC verfolgte Russlands Regierung bis zur Eskalation der Krim-Krise in diesem Frühjahr das Ziel, in der Hauptstadt Moskau ein global führendes Finanzzentrum aufzubauen. Dabei erhielt das Land auch tatkräftige Unterstützung von der Credit Suisse.

Verwaltungsratspräsident Rohner reiste gemäss weiteren Angaben der «NZZ am Sonntag» mehrfach nach Russland, um dort beim Aufbau des MIFC zu helfen. Laut Eigenwerbung handelt es sich dabei um das «Kernstück des russischen Finanzsystems».

Die Credit Suisse wollte auf Anfrage von finews.ch den Sachverhalt nicht kommentieren. Ein Sprecher wies darauf hin, dass Urs Rohners Engagement in diesem Gremium auch in seinem Lebenslauf auf der Website erwähnt sei.

 

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