Jahrelang haben Umweltaktivisten in den USA die UBS und ihre Geschäfte im Kohle-Abbau angeprangert. Jetzt hat sich die Bank dem Protest gebeugt. Sie will die Geschäftsbeziehungen beenden.

Diese Art des Kohle-Abbaus hat in den USA ganze Landstriche verwüstet: Mountaintop Removal. Dabei werden Bergspitzen einfach weggesprengt, um den billigen Energieträger abbauen zu können.

In den Appalachen, einem Gebirgszug, der sich über die Bundesstaaten Kentucky, Tennessee, North Carolina und Virginia erstreckt, haben die Minenunternehmen bei diesen Sprengungen eine halbe Million Hektaren Waldgebiete zerstört.

Verletzung von Menschenrechten

Das Auswaschen der Kohle hat Gewässer verschmutzt, Ortsansässige wurden teilweise unter Zwang umgesiedelt. Das Ausmass hatte sogar die UN auf den Plan gerufen, die eine Untersuchung wegen Menschenrechtsverletzungen einleitete.

Mountaintop Removal

Die UBS war gemäss Daten von Umweltschützern 2011 noch unter den drei führenden Banken gewesen, welche Kredite und Finanzierungen für im Mountaintop Removal tätige Minenunternehmen wie Arch Coal oder Alpha Natural Resources gesprochen hatten.

Keine neuen Geschäfte

Damit soll jetzt Schluss sein und das ist das Verdienst der lokalen Umweltorganisation «Hands off Appalachia» – Hände weg von den Appalachen. Auf ihrer Website meldete sie am vergangenen Mittwoch, die UBS habe Schritte unternommen, um ihre Finanzierungen für diese Minenunternehmen deutlich zu reduzieren.

Die Bank habe «Hands off Appalachia» in Gesprächen zugesichert, sich aus diesem Geschäft zurückzuziehen. Bei dem Bekenntnis ist es nicht geblieben: Die UBS habe jüngst neue Geschäfte mit ihren früheren Kunden Alpha Natural Resources und Arch Coal abgelehnt.

Im UBS-Sitz angekettet

Im Lokalblatt von Stamford im US-Bundestaat Connecticut, wo die UBS ihren Sitz hat, wird Sprecherin Karina Byrne mit den Worten zitiert: Die UBS anerkenne die Relevanz des Kohleabbaus in der Weltwirtschaft. «Gleichzeitig anerkennt die Bank die potenziellen Auswirkungen auf Umwelt, Gesellschaft und Menschenrechte dieses Industriesektors».

In Stamford hatten sich im November vor einem Jahr Aktivisten im UBS-Gebäude während einer Protestaktion angekettet, nachdem die UBS auch nach fortwährenden Protesten und Gespräche keine Zugeständnisse machen wollte.

Wie finews.ch berichtet hatte, waren 14 der Aktivisten verhaftet worden. Die Gerichtstermine in Stamford nutzte die Aktivisten offenbar, um auch weiterhin mit der UBS Gespräche zu führen. Mit Erfolg: Auf der Facebook-Seite der Protestkampagne hiess es diese Woche in grossen Lettern: «VICTORY!»

Druck auf Geschäftspartner nützte zu wenig

Offenbar ist die UBS zur Einsicht gelangt, dass ihre Kohleabbau-Geschäftspartner keine Absichten hegen, ihre brachialen Abbaumethoden einzuschränken. Die Bank hatte zuvor nämlich potenzielle Geschäfte mit den Firmen davon abhängig gemacht, ob sie sich dazu verpflichteten, den Einsatz von Mountaintop Removal einzudämmen.

Firmen wie Arch Coal hatten von der UBS Finanzierungen, Kredite und Beratungsdienstleistungen bezogen. Direkte Finanzierungen von Mountaintop Removals hat die UBS gemäss eigenen Aussagen nie geleistet.

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