Ökonomen der Credit Suisse warnen: Findet die Fussball-Weltmeisterschaft in Katar nicht statt, bricht der Aktienmarkt ein.

Kaum ist die Fussballweltmeisterschaft 2014 Geschichte, entbrennt bereits ein Streit um eine Neuvergabe der Weltmeisterschaft des Gastgebers Katar. Kritik hagelt es seit längerem, unter anderem wegen Bestechungsvorwürfen oder den schlechten Arbeitsbedingungen für ausländische Arbeitskräfte.

Nun klinkt sich auch die Credit Suisse in die Diskussion ein. Die Bank, die enge Beziehungen zu Katar pflegt, äusserte sich über die potenziellen wirtschaftlichen Kosten, wenn die WM nun doch nicht im Emirat Katar stattfinden würde.

Ideale Kaufgelegenheit

Katars Wirtschaft würde zweifelsohne kurzfristig darunter leiden, so die Analysten des Bankinstituts. Aktien könnten sogar um 20 Prozent fallen, wenn Katar die Rechte verlieren würde, zitiert das «Wall Street Journal» die Analyse. Für Schnäppchenjäger an den Aktienmärkten wäre dies anderseits eine ideale Kaufgelegenheit, heisst es.

Langfristig dürfte die Wirtschaftslokomotive aber auch ohne das Turnier nicht entgleisen. Ein Teil der nebst den Fussballstadien geplanten Investitionen wie Eisenbahnnetze, U-Bahn-Linien, Gebäude und eine neue Stadt werde ohnehin gebaut, ist sich die Credit Suisse sicher. Katar will bis 2022 offenbar über 212 Milliarden Dollar in die Infrastruktur stecken.

Bei der Durchführung der WM, die Credit Suisse geht davon aus, könnten vor allem Firmen in den Bereichen Petrochemie, Zement, Infrastruktur, Immobilien, Gesundheitswesen, Bildung und Versorgung profitieren.

Scheich sitzt im VR

Die Credit Suisse hat enge Beziehungen zum wohlhabenden Golfstaat. So sitzt seit 2010 der 32-jährige Scheich Jassim Bin Hamad J. J. Al Thani aus Katar im Verwaltungsrat der Grossbank und vertritt die Interessen des grössten Einzelaktionärs der Credit Suisse, der Qatar Holding.

 

 

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