Die Genfer Union Bancaire Privée verstärkt ihre Präsenz in Singapur und in Hongkong und wirbt der Schweizer Konkurrenz Personal ab. Nun profiliert sich das Institut auch im Bereich der Family Offices.

(Singapur © Shutterstock)

Die Union Bancaire Privée (UBP) bietet in Asien bereits seit einigen Jahren Asset Management und Private Banking an. Wobei Hongkong bislang der Hub für das Asset Management war und von Singapur aus seit 2012 die Expansion im Private Banking geleitet wird.

Joerg Hansen 160Seit einigen Monaten baut die UBP ein drittes Standbein in Singapur auf: Sie will eine unabhängige Plattform für Multi-Family-Offices schaffen. Für die Leitung dieses Geschäfts hat die Bank Joerg Hansen (Bild) von der Singapurer Bank DBS abgeworben, wie die Branchenplattform «Asian Investor» am Dienstag schrieb.Hansen war seit 2012 bei der DBS Senior Vice President im Private Banking. Er ist bereits der zweite DBS-Banker, den die UBP holt. Vor Monatsfrist war bereits Cheryl Ng zu den Schweizern gestossen.

Sprachtalent mit Flair für Superreiche

Davor war er bei der Credit Suisse in Singapur für Kunden aus Russland, Osteuropa, Zentralasien und Griechenland verantwortlich, wie aus seinem Linkedin-Profil hervorgeht. Auch bei Julius Bär machte Hansen ab 2007 gut ein Jahr lang Station. Dort war er als Director für die Regionen Russland, Zentraleuropa und Asien zuständig.

Gemäss eigener Einschätzung ist Hansen ein erfahrener Private Banker, der neben Deutsch und Englisch auch Russisch, Mandarin und Koreanisch spricht. Sein Japanisch und Thai sei passabel und zurzeit lerne er Hindi und Arabisch.

Unabhängiges Multi-Family-Office

Multi-Family-Offices gelten als Wachstumsmarkt in Asien. Sie bieten Unternehmerfamilien individualisierte Dienstleistungen an, welche manche Banken aus Kapazitätsgründen nicht offerieren können.

Die UBP hat ihr Multi-Family-Office zwar initiiert, doch soll es vollkommen unabhängig von der Bank und ihrem Asset Management operieren. Als Privatbank, die selber in Familienbesitz sei, habe die UBP ein starkes Bewusstsein für die Bedürfnisse von Family-Offices, sagte Stephan Repkow im Gespräch mit «Asian Investor» weiter. Repkow leitet seit 2011 das Private Banking der UPB in Asien.

Ausbau auch in Hongkong

In Singapur hat die UBP zuletzt mit Li Jian eine Kundenberaterin von EFG International abgeworben sowie Tan-Ee Ling von Julius Bär.

Vergangene Woche hat die Bank auch neue Büros in Hongkong bezogen und will ihre Geschäftsaktivitäten in China verstärken – auch mit mehr Personal. Bislang waren sechs Private Banker in Hongkong tätig. Demnächst sollen vier weitere dazu stossen, so Repkow. In den Räumlichkeiten sei indessen Platz für mindestens 18 Kundenberater.

 

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