Erstmals in ihrer Geschichte hat die Genfer Bank Pictet detaillierte Geschäftszahlen publiziert. Der Semestergewinn 2014 belief sich auf 203 Millionen Franken. Die Kosten-Ertrags-Relation ist mit 75 Prozent vergleichsweise hoch.

Gut zwei Jahrhunderte nach ihrer Gründung 1805 hat die Genfer Bank Pictet erstmals eine grobe Erfolgsrechnung und Bilanz auf konsolidierter Basis veröffentlicht.

Die Gruppe ist in drei Bereichen tätig: Asset-Management (institutionelle Vermögensverwaltung), das Wealth-Management (klassisches Vermögensverwaltungsgeschäft) und den Geschäftsbereich Asset-Services (Verwahrung von Wertschriften, externe Vermögensverwalter).

Relativ hohe Kosten

Dabei beliefen sich die Gesamterträge auf 975 Millionen Franken, während die Kosten 727,8 Millionen Franken betrugen. Daraus resultiert ein operatives Ergebnis von 247,2 Millionen Franken, was einem vergleichsweise hohen Kosten-Ertrags-Verhältnis von 75 Prozent entspricht.

Unter dem Strich blieb ein Reingewinn von 203 Millionen Franken. Damit ergibt sich eine Eigenkapitalrendite von 17,6 Prozent.

Kein Vergleich mit der Vergangenheit möglich

Die verwalteten oder verwahrten Vermögenswerte beliefen sich am 30. Juni 2014 auf 404 Milliarden Franken. Das sind 13 Milliarden Franken mehr als 31. Dezember 2013.

Auf eine Pro-forma-Rechnung für das erste Halbjahr 2013 hat Pictet verzichtet, so dass ein Vergleich mit dem Vorjahresergebnis nicht möglich ist.

Neue Rechtsform seit Anfang 2014

Die Offenlegung der Kennzahlen der Pictet-Gruppe für das erste Halbjahr 2014 erfolgt im Zuge ihrer neuen Rechtsform, die seit dem 1. Januar 2014 in Kraft ist.

Mit diesem Datum erfolgte die Umwandlung der Schweizer Bank in eine Aktiengesellschaft und die Unterstellung aller Einheiten der Gruppe unter eine Kommanditaktiengesellschaft.

Nützliches Kapital

Mit 21,7 Prozent weist Pictet gemäss weiteren Angaben eine Kernkapitalquote auf, die fast drei Mal so hoch ist, wie sie die Schweizer Finanzmarktaufsicht verlangt.

Eine gute finanzielle Absicherung kann Pictet durchaus gebrauchen. Denn der Bank droht eine hohe Busse aus den USA – wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung. Wann es soweit sein wird, ist noch offen. Die Schweizer Banken sind in dieser Angelegenheit gänzlich den US-Behörden ausgeliefert.

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