Der Kult-Investor Warren Buffett sorgt vor. Er hat seine Ehefrau angewiesen, nach seinem Tod 90 Prozent des Bargelds in einen Indexfonds zu investieren. Jemand freut sich darüber ganz besonders.

john bogle 200Es ist Jack Bogle (Bild links), der Gründer des US-Instituts Vanguard. Denn Warren Buffett (Bild oben) schrieb im Geschäftsbericht 2013 seiner Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway, er habe seine Frau angewiesen, nach seinem Ableben das Bargeld zu 10 Prozent in kurzfristige Staatsanleihen zu investieren sowie 90 Prozent in einem kostengünstigen Indexfonds von Vanguard anzulegen.

Konkret empfahl der 84-jährige Buffett den S&P-500-Indexfonds von Vanguard und meinte dazu, dass die langfristigen Renditen damit höher ausfallen würden als bei jedem anderen Anlagekonstrukt von Pensionskassen oder anderen Vorsorgeinstituten, das von teuren Managern verwaltet würde.

Enorme Zuflüsse

Vanguard-Gründer Bogle zählt zu den ersten Finanzexperten, die auf passives Investieren setzten, weil sie zur Überzeugung gelangt waren, dass kaum ein Anleger auf die Dauer mit aktivem Management eine höhere Rendite erzielen könne. Mit seiner 1974 gegründeten Vanguard Group erzielte Bogle so einen enormen Erfolg, der bis heute anhält.

Bogle, inzwischen 85 Jahre alt und nicht mehr operativ im Tagesgeschäft tätig, nahm Buffetts kürzliche Empfehlung mit Genugtuung zur Kenntnis. Denn seither konnte der S&P-500-Index Fund von Vanguard enorme Zuflüsse an Kundengeldern verbuchen. Das Volumen verdoppelte sich auf mittlerweile 1,1 Milliarden Dollar. Doch nicht nur das: Seit Buffetts Empfehlung konnten auch andere Vanguard-Anlageprodukte hübsche Zuflüsse verzeichnen: insgesamt rund 3 Milliarden Dollar, wie es heisst.

Der zweitbeste Verkäufer bei Vanguard

Kein Wunder hat sich Bogle in einer Email nun als den «zweitbesten Verkäufer» bei Vanguard bezeichnet und zollt so Warren Buffett seinen Respekt. In der Regel kommentiert man bei Vanguard die Zuflüsse nicht, doch seit in diesem Jahr insgesamt 7 Anlagegefässe unter den zehn bestverkauften Exchange Traded Funds (ETF) figurieren, räumt man doch ein, dass die Geschäfte gut laufen.

Tatsächlich flossen dem ETF-Bereich von Vanguard bis Ende Juli 2014 insgesamt 42,4 Milliarden Dollar zu – nur BlackRock konnte mit global 44,8 Milliarden Dollar diese Zahl noch toppen.