Die USA produzieren so viel Öl wie nie noch nie. Australiens Wirtschaft setzt auf die Produktion von Kohle. Doch die UBS prophezeit den baldigen Durchbruch neuer und sauberer Energiesysteme. Und ist damit (noch) ziemlich allein auf weiter Flur.

Es sei Zeit für die Revolution, schreibt die UBS Investmentbank derzeit ihren Kunden. Und diese Revolution finde im Energiesektor statt, wo neue Technologien für Solarzellen und Energiespeicher diese Branche völlig umkrempeln würden. Ähnliches berichtet auch die australische Website «reneweconomy.com.au», und das ist interessant.

Wenn nämlich Banken in den vergangenen Jahren über eine Revolution im Energiemarkt berichteten, dann meinten sie sicherlich nicht den Bereich der erneuerbaren Energien. Dieser Markt ist auf Grund riesiger Überkapazitäten und gekürzter Subventionen vor rund vier Jahren global zum Erliegen gekommen.

Folglich machte auch keine Bank mehr irgendwelche Gelder für derlei Energieprojekte locker und sprach auch keine Anlageempfehlungen für diesen Sektor aus.

Fossile Energien von Dinosauriern

Die «wahre» Energierevolution, die fand in den USA statt. Mit Hilfe der Frackingtechnologie produzieren die Vereinigten Staaten mittlerweile so viel Öl wie noch nie. Sie werden von Importen unabhängig.

Keine Revolution, schon eher eine Restauration, findet in Australien statt: Das Land setzt voll auf die Produktion und den Export von Kohle und hat gerade die Steuern für die Minengesellschaften gesenkt.

Für die UBS denken und handeln aber nur noch «Dinosaurier» so: Die heutigen Strukturen im Energiemarkt, in denen Produktion und Vertrieb fossiler Energien zentralisiert seien, würden aussterben, so die Bank. Und dies werde schneller geschehen als es die meisten Leute realisierten.

Die Schweizer Grossbank rechnet vor, dass ab dem Jahr 2020 nicht-subventionierte Investitionen in Solarpanele, Elektroautos und Speichersysteme innert sechs bis acht Jahren rentieren würden. Und dies sei der Auslöser für die «grüne» Revolution im Energiesektor.

Prognosen stammen von Jeremy Rifkin

Diese Branche werde künftig nicht mehr von grossen Energiekonzernen dominiert. Sie werde dezentral organisiert sein, da jeder seine eigene Energie produzieren könne, und an den Schalthebeln sässen die Betreiber von intelligenten Verteilnetzen.

Im Prinzip nimmt die UBS damit auf, was der Zukunftsforscher und Ökonom Jeremy Rifkin bereits vor vier Jahren in seinem Buch «Die dritte industrielle Revolution» beschrieben hat.

«Grün» war völlig out

Bei Nachhaltigkeits- und Öko-Spezialisten fallen solche Prognosen schon seit geraumer Zeit auf fruchtbaren Boden. Bei den grossen Investmenthäusern war «grün» aber während Jahren out.

Schliesslich liess sich mit Investments im Bereich der erneuerbaren Energie auch kein Geld verdienen, im US-Ölgeschäft hingegen schon. Doch das soll sich nun ändern – sofern man der UBS glaubt.

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