Vertrauensinitiative an allen Fronten: Nun beschwört auch UBS-Verwaltungs-rat Frey die Sicherheit der Bank. Er habe viel privates Geld auf der UBS.

Erstmals seit seiner Wahl in der Verwaltungsrat der UBS hat Rainer-Marc Frey ein Interview gegeben. Im Gespräch mit der «Handelszeitung» äussert er sich vor allem zum Verkauf von einer Million UBS-Aktien kurz nach seinem Eintritt in die UBS. Auf verschiedenste Weise geht Frey dabei auf Abstand zum Verkauf, er sei sich «zuwenig auf die Wirkung bedacht gewesen», sagt er, der Verkauf sei «ein Fehler gewesen», und er bedauere, dass er zum Vertrauensverlust beigetragen habe.

Dennoch: Ein Rücktritt aus dem UBS-Verwaltungsrat – wie beispielsweise vom Genfer Privatbankier Jacques Rossier gefordert – komme nicht in Frage. «Ich halte es für grundfalsch, jetzt davonzulaufen», sagt Frey. «Ich werde meine ganze unternehmerische Erfahrung und Kraft einbringen, um der UBS zu helfen, diese grosse Wirtschaftskrise erfolgreich zu meistern. Die UBS ist mehr als eine Bank, sie ist eine zentrale Institution für die Schweizer Wirtschaft.»

Offenbar geriet Frey nach seinem Aktienverkauf auch unter Druck im Verwaltungsrat. Der Deal sei mit Bedauern aufgenommen worden, Präsident Peter Kurer habe ihn zu sich zitiert. Zugleich dementiert Frey den Verdacht, dass im UBS-Verwaltungsrat recht grosse Differenzen herrschten – ein Verdacht, der durch kritische Anmerkungen von Vizepräsident Sergio Marchionne angeheizt wurde. «Wir sind nicht zerstritten», so Frey zur «Handelszeitung». «Es wird in unserem Gremium aber hart und offen diskutiert. Es ist logisch und legitim, dass es in einer Phase von hoher Unsicherheit auch oft sehr unterschiedliche Meinungen gibt.»

Die UBS sei eine sichere Bank, betont Frey, er habe selber viel privates Geld auf der Bank.

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