Die UBS arbeitet mit Hochdruck an einer Holding-Struktur. Die besitzt Konkurrentin Credit Suisse schon längst. Trotzdem bleibt noch viel zu tun.

Der UBS steht eine gewaltige Übung bevor. Die Grossbank arbeitet an einem Holding-Dach samt neuer Tochter-Unternehmen, und bereitet einem Bericht des «Tagesanzeigers» zufolge einen 1:1-Aktientausch für die Titel der «alten» UBS vor. Der Fundamental-Umbau wird demnach nicht nur die Bank, sondern auch ihre Aktionäre fordern.

Dies sind jedoch nur die Vorarbeiten zum Aufbau geeigneter Strukturen, um die Bank im Krisenfall einfacher auflösen zu können. Das wird von den Aufsichtsbehörden weltweit für systemrelevante Banken wie UBS oder Credit Suisse gefordert.

Doch gerade bei der Credit Suisse zeigt sich derzeit ein ganz anderes Bild. Denn just diese Vorarbeiten hat die CS gemacht. So verfügt die zweite Schweizer Grossbank längst über die erforderliche Holding-Struktur.

CFO und Chef-Jurist gefordert

Was nicht heisst, dass die CS-Banker Zeit finden, ihre Hände in die Hosentaschen zu stecken. Auch die Credit Suisse wird weiterhin von den Aufsichtsbehörden gefordert – wobei Finanzchef David Mathers und Chefjurist Romeo Cerutti die wichtigsten Arbeiten an der neuen Konzernstruktur leiten.

So will auch die Credit Suisse eine separate Schweizer Tochtergesellschaft gründen; sie soll das gesamte hierzulande gebuchte Geschäft umfassen, also die Vermögensverwaltung, das Geschäft mit Privat- und Firmenkunden sowie mit instutionellen Investoren, samt Finanzprodukten und Vertrieb.

Ein weitere neue Einheit entsteht in London, wo die beiden britischen Tochtergesellschaften der CS zusammengeführt werden. Von dort aus soll das CS-Investmentbanking wie gehabt europäische Kunden bedienen. Das Banking ausserhalb Europas soll mit den entsprechenden Einheiten in den Regionen Nord- und Südamerika sowie Asien-Pazifik in Einklang gebracht werden.

Umsetzung bis Mitte 2015

In den USA soll eine Holdinggesellschaft die in Übersee angesiedelten Geschäftseinheiten halten, und wird als solche nach den Vorschriften der amerikanischen Aufsicht überwacht.

Credit Suisse äussert sich nicht zum Programm mit fundamentaler Tragweite. Im Jahresbericht 2013 vom letzten März hielt die Grossbank jedoch fest, dass das Programm «auf gutem Weg» sei. Die Umsetzung der wichtigsten Bestandteile sei ab Mitte 2015 geplant.

Erst teuer, dann günstiger

An diesem Ziel wurde seither festgehalten, auch wenn intern von einem «sehr aufwändigen» Prozess die Rede ist. Insgeheim hofft man bei der CS - und bei der UBS wohl auch -, dass der Aufwand auch zu Einsparungen führt. Nicht nur soll die Effizienz des Bank verbessert werden. Mit einer Verbesserung der Liquidierbarkeit sind im Schweizer Bankengesetz auch erleichterte Anforderungen an die Eigenmittel möglich. Die Grossbanken könnten so allenfalls auf teures Eigenkapital verzichten.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
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  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.2%
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  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
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  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
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  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
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