Die Schotten stimmen über ihre Unabhängigkeit ab. Was dann geschieht, sehen die Credit Suisse und die UBS ganz unterschiedlich.

Werden die Schotten unabhängig? Und was geschieht dann? Diese beiden Fragen treiben am heutigen Wahltag in Schottland auch die Schweizer Grossbanken um. Genauer: Deren Analysten. Hüben wie Drüben haben die Experten sich ins Thema vertieft – und kommen zu diametral verschiedenen Ergebnissen.

UBS: Drohende Kreditklemme

Im Lager der Schwarzseher finden sich die UBS-Auguren. Sie rechnen mit der «einen oder anderen Form einer Kreditklemme», falls sich die aufmüpfigen Schotten für die Unabhängigkeit entscheiden sollten. Das berichtet der Finanznachrichtendienst Bloomberg.

Dies, weil zahlreiche britischen Banken ihre Quartiere südlich des Hadrian-Walls zügeln könnten, und ausserdem Unsicherheiten bezüglich der schottischen Währung bestünden.

Credit Suisse: Kleine Länder erfolgreicher

Offenbar in freudiger Erwartung einer schottischen Unabhängigkeit befinden sich hingegen die CS-Experten. Die twitterten pünktlich zum schottischen Referendum eine einschlägige Credit-Suisse-Studie: «Der Erfolg kleiner Länder». Die Grossbank beruft sich dabei nicht nur auf Beispiele wie Schweden oder die Schweiz, die der Finanzkrise gut getrotzt haben.

Generell kommen die CS-Analysten zum Schluss, wenn man Bildung, Gesundheitsfürsorge und immaterielle Infrastruktur als Erfolgsmassstab heranziehe, schnitten kleine Länder «im Verhältnis sehr gut» ab – besonders im Vergleich zu mittelgrossen Ländern.

Allerdings spiele der «Vintage» eine Rolle. In neu gegründeten kleinen Ländern könne es «einige Zeit dauern», bis die in der Studie ausgemachten Vorteile sichtbar würden.

Eine andere CS-Studie von Anfang September liegt wiederum näher bei der Position der UBS: Dass eine Unabhängigkeit Schottlands finanzielle Turbulenzen in ganz Grossbritannien nach sich ziehen könnte.

Wie die Wahlen ausgehen

Während sich die Grossbanken über die weitere Zukunft eines unabhängigen Schottlands rätseln, befassten sich andere Finanzexperten mit dem etwas näher liegenden Problem: Wie gehen die Wahlen aus?

Dieser Frage haben sich die Ökonomen hinter dem Wirtschatfspolitik-Blog Batz.ch gewidmet. Nach Analyse der betreffenden Wettquoten kommen Sie zum Schluss: «Das Rennen ist weniger offen, als die Umfragen suggerieren.»

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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