Die UBS droht in Frankreich vollends unter die Räder zu kommen – wenn man den Spekulationen um eine Milliarden-Busse Glauben schenkt. Die UBS tut das nicht und wehrt sich erneut.

Diese Franzosen: Erst musste die UBS 2013 wegen ihrer Steuerdelikte und des Verdachts auf Geldwäscherei eine Kaution von gut 10 Millionen Euro bezahlen. Dann wurden Verhandlungen für einen Vergleich geführt, der die Grossbank möglicherweise ein paar hundert Millionen Euro gekostet hätte.

In einer drastischen Kehrtwende zwang Frankreich die UBS dann, per Ende September eine Kaution von 1,3 Milliarden Franken zu hinterlegen. Die Bank kooperiert derweil bei den laufenden Untersuchungen, kritisiert aber die politischen Motive hinter dieser Kautionssumme.

Dokumente der Justiz

Nun kommt's noch dicker: Die Westschweizer Zeitung «Le Temps» (Artikel bezahlpflichtig) hat zusammen mit dem französischen Enthüllungsportal «Mediapart» ein Dokument der französischen Justiz ausgewertet. Und dieses beziffere die zu erwartende Busse für die UBS im Fall einer Verurteilung auf 4,9 Milliarden Euro – also knapp 6 Milliarden Franken.

Die UBS reagierte auf diese Spekulationen – sie hatten einen Kursabschlag auf der UBS-Aktie zur Folge – in einem Email-Statement: Die betreffende Bussenberechnung sei «völlig konstruiert und spekulativ».

Politisch aufgeheizt

Ähnlich hatte die Bank bereits geklungen, als die Milliarden-Kautionsforderung aufkam. Im politisch aufgeheizten Klima in Frankreich, wo jeder Euro zusätzlicher Staatseinnahmen willkommen ist, scheint aber nichts mehr unmöglich zu sein.

Experten, die «Le Temps» zitiert, sprechen von einer neuen Dimension für Frankreich. Sie sehen Parallelen zu den Entwicklungen in den USA in den letzten Jahren.

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