Über Diversity in der Bankenwelt wird auf Hochglanzpapier viel geschrieben. Die UBS macht nun ernst: Sie will karrierewillige Talente mit Handicap ins Boot holen.

Wie das Thema Diversity in der Praxis aussieht, zeigt die UBS an einer Veranstaltung in den USA. Die Bank will handicapierte Menschen für eine spannende Karriere im Investmentbanking gewinnen.

Die UBS sucht Nachwuchsbanker mit Augen- oder Hörstörungen, mobilen Einschränkungen, Asperger-Syndrom, Diabetes, Epilepsie, Legasthenie, psychischen Leiden, Sprachstörungen oder schweren Erkrankungen wie Krebs oder MS, erfährt man auf der Webseite.

Mit von der Partie sind auch andere grosse Finanzhäuser wie Citibank, Morgan Stanley oder Goldman Sachs. Auch diese Banken wollen Menschen mit einer Einschränkung den Einstieg in das Investmentbanking ermöglichen.

Karrierebremser: Reisen und Stress

Teilnehmen und bewerben können sich zudem Studierende, für die lange Arbeitszeiten, Druck und Reisetätigkeiten eine Barriere darstellt, heisst es auf der Webseite der Initiative «Getting Investment Banking». Alles Kriterien, die man mit dem harten Geschäft im Investmentbanking in Verbindung bringt.

Die Banken weisen aber darauf hin, dass eine Karriere im Investmentbanking ein hart umkämpfter Bereich sei. Es brauche gescheite Köpfe mit Talent, um erfolgreich zu sein. Und man verlangt einen guten Studienabschluss. Trotzdem berücksichtige man auch mildernde Umstände, heisst es.

Fähigkeiten stehen im Vordergrund

Für die UBS ist Diversity wichtig: «Bei der UBS ist Behinderung kein Hindernis für den Erfolg», schreibt die Bank auf der Webseite. «Unsere Mission ist es, Talente von Menschen mit Behinderung zu gewinnen und zu nutzen, um UBS als die erste Wahl für Mitarbeiter und Kunden zu etablieren».

So hat die UBS in Grossbritannien und in der Schweiz das Netzwerk «disAbility Awareness network» ins Leben gerufen. Das Hauptziel dieser «Corporate-Responsibility-Initiative» besteht darin, «einen Umgang mit behinderten Menschen zu fördern, bei dem die Fähigkeiten und nicht die Behinderung im Vordergrund steht.»

Credit Suisse hat ähnliche Ziele

Auch die Credit Suisse will Mitarbeitende mit einer Behinderung unterstützen. Mit dem Disability-Interest-Foren will sie handicappierten Menschen helfen, ihr volles berufliches Potenzial auszuschöpfen, steht in der Rubrik «Unternehmerische Verantwortung» auf der Webseite der CS.

Diversity zeigt sich bei der Credit Suisse aber auch anders: Sie bemüht sich beispielsweise Mütter in den Job zurückzuholen und möchte mit dem Programm «Real Return» ihren eigenen Talentpool stärken.

Auch als LGBT-Banken führend

Die beiden Grossbanken wurden zudem bereits als «best place to work» für LGBT-Mitarbeitende ausgezeichnet. Das Ranking von der Human Rights Campaign bewertet alljährlich in ihrem Corporate Equality Index die Politik und das Verhalten von Unternehmen in Bezug auf lesbische, homosexuelle, bisexuelle und Transgender-Mitarbeitende (LGBT).

 

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