Im Vermögensverwaltungsgeschäft kommt die Credit Suisse recht gut voran – doch hierzulande hatte sie zuletzt einige Abflüsse zu beklagen.

Die Ansage der Credit Suisse (CS) ist klar: Das Vermögensverwaltungsgeschäft soll gegenüber der bisher übermächtigen Investmentbank zum gleichwertigen Standbein ausgebaut werden. Langfristig sollen dazu die Nettovermögen in der CS-Vermögensverwaltung jährlich 6 Prozent wachsen. Die im dritten Quartal 2014 erreichte Steigerung des Nettoneugelds um 8,6 Prozent gegenüber Vorjahr ist dazu eine respektable Vorlage, wie CS am Donnerstag mitteilte.

Nur: Die Schweiz zieht nicht mit. Hier hatten das CS-Private-Banking und die Vermögensverwaltung im vergangenen Jahresviertel einen Vermögens-Abfluss von 1,1 Milliarden Franken zu gewärtigen. Die CS macht dafür «saisonale Schwächen und den Abgang eines grossen Einzelvermögens» verantwortlich. In der Branche wurde sogleich über die möglichen Gründe des Kundenabgangs geflachst.

Seit Jahresanfang hätten die CS-Privatbank gut 6 Milliarden Franken an neuen Kundengelder anziehen können, moniert die CS.

Potenzial und Unruhe

Christoph Brunner qDennoch wirft der Abfluss ein Schlaglicht auf die Schweizer Privatbank, die seit zwei Jahren von Christoph Brunner (Bild) geleitet wird. Unter ihm hat die Einheit zahlreiche Bemühungen ergriffen, um die CS-Privatbank an ein sich schnell veränderndes Umfeld anzupassen. Initiativen wie das neue Beratungsangebot «CS-Invest» oder das Grundservice-Paket «Bonviva» gingen aus diesen Bestrebungen hervor.

Die neuen Ideen versprechen Potenzial. Letztens gaben jedoch höhere Gebühren zu reden sowie die Abgänge von Managern, welche die internen Umbauten nach sich zogen.

Begrenzter Markt

Die Gründe für die Vermögensabflüsse bei der Schweizer Privatbank der CS sind jedoch nicht nur intern zu suchen. Die Jagd nach Schweizer Vermögen läuft auf Hochtouren, und grosse wie kleine Player fahren dazu immer mehr Ressourcen auf.

Der Marktpotenzial bleibt derweil in seinen bekannten Grenzen: Auch hiesige Privatbank-Kunden schauen vermehrt auf Gebühren und fordern von ihren Kundenberatern mehr Leistung.

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