Der Vontobel-Banker, der für Uli Hoeness Devisen gehandelt hatte, ist von der polnischen Polizei verhaftet worden. Die deutschen Behörden werfen ihm Beihilfe zu Steuerhinterziehung vor.

Die Bank Vontobel hat einen Bericht der deutschen Regionalzeitung «Wiesbadner Kurier» am Donnerstag bestätigt, wonach einer ihrer Direktoren in Warschau verhaftet worden ist. Beim Verhafteten handelt es sich um Jürg Hügli, der für den ehemaligen Präsidenten des FC Bayern München Uli Hoeness jahrelang Devisenhandelsaufträge ausgeführt hatte.

Hoeness war diesen März wegen der Hinterziehung von Steuern in der Höhe rund 38 Millionen Euro zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden. Als Grundlage für das Urteil dienten unter anderem die umfassenden Protokolle zu den Tausenden von Devisentransaktionen, welche Hügli im Auftrag von Hoeness ausgeführt hatte.

Nur Händler, nicht Berater

Die Protokolle hatte die Bank Vontobel geliefert, was von der Münchner Staatsanwaltschaft gewürdigt worden war. Hüglis Handelsaktivitäten waren im Hoeness-Prozess nicht Gegenstand des Verfahrens gewesen. Vontobel hatte mehrfach klargestellt, dass der langjährige Devisenhandelschef nicht als Hoeness Berater tätig gewesen war.

Dennoch ist Hügli, der schon lange vor dem Auffliegen des Steuerhinterziehers Hoeness im Vontobel-Devisenhandel ein Glied zurückgetreten war, nun dem Vorwurf der Beihilfe der Steuerhinterziehung ausgesetzt.

Fragliche Rolle Hüglis

Das Bundeskriminalamt in Wiesbaden wirft dem Händler Hügli offenbar vor, er habe einen wesentlichen Anteil daran gehabt, dass Hoeness überhaupt Steuern hinterziehen konnte.

Der Zürcher Banker war per Haftbefehl gesucht worden. Hügli weilte in Warschau, wo er einen zweiten Wohnsitz hat. Er ist mit einer Polin verheiratet.

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