Weltweit gewinnt das UBS Wealth Management Milliarden an neuen Kundengeldern. Doch in der Schweiz kommt die Grossbank in ihrer Paradedisziplin nicht vom Fleck – trotz enormer Bemühungen im Beratungs-Service.

Mehr als 14 Milliarden Franken Neugeld und ein gegenüber dem Vorjahr um einen Fünftel gestiegener Vorsteuergewinn von gut 1 Milliarde Franken: Das ist die Jubelmeldung, welche die UBS im abgelaufenen dritten Quartal 2014 für die Paradedisziplin Wealth Management verkündet.

An Tempo verloren

Doch bei genauerem Hinsehen zeigt sich, dass die Grossbank nicht überall zu glänzen vermochte – zumal in der Schweiz. Ausgerechnet im Heimmarkt, den die UBS dank ihrer Grösse und regionaler Aufstellung klar dominiert, stagnierte sie im wichtigen Geschäft. So schwächte sich das Neugeldwachstum auf 0,9 Prozent ab – dem Wealth Management der UBS flossen hierzulande «nur» 400 Millionen Franken zu.

Die Grossbank kann sich dabei nicht mit einem Verweis auf saisonale Schwächen entschuldigen. Schon im Vorquartal war das Neugeldwachstum rückläufig – die grösste Schweizer Bank verliert seit dem starken ersten Quartal 2014 in der Vermögensverwaltung an Tempo. Das wirft ein Schlaglicht auf die Transformation, die das Geschäft hierzulande durchläuft. Nachdem ein UBS-Kunde die Frage nach der Verteilung der Retrozessionen bis vors Bundesgericht zog, muss sich die ganze Branche auf eine Retro-freie Zukunft einstellen.

Beratung zieht erst langsam an

Um die wegbrechenden Erträge aus den Retrozessionen zum kompensieren, setzen die Vermögensverwalter auf mehr Service bei der Beratung. Allen voran tat dies die UBS, die sich mit Programmen wie «UBS Advice» früh als Trendsetterin etablierte. Laut der Bank stieg der Anteil der Beratungsmandate an den verwalteten Vermögen zuletzt um 0,3 Prozentpunkte auf 24,5 Prozent.

Doch trotz dieser Zunahmen gelingt der Grossbank der Durchbruch beim Neugeld nicht, auch wenn sich die Margen respektabel entwickeln. Immerhin steht die UBS damit nicht alleine da; Erzrivalin Credit Suisse musste in ihrem Schweizer Private Banking zuletzt einen Vermögensabfluss verschmerzen. Der immer intensivere Konkurrenzkampf um die Schweizer Kunden zeigt nun deutliche Spuren.

Keine grossen Sprünge in der Schweiz

Derweil macht die UBS in der Schweiz auch mit ihren anderen Sparten keine grossen Sprünge. Das dem Schweiz-Chef Lukas Gähwiler unterstellte Geschäft erzielte insgesamt ein Betriebsergebnis (unter Ausschluss von Rückstellungen) von 1,7 Milliarden Franken – gleich viel wie im Vorquartal. Bei der hiesigen UBS-Investmentbank ging das Betriebsergebnis um 100 Millionen Franken zurück, während das Firmen- und Retailgeschäft die Erträge bei gleichbleibenden Gewinn um 100 Millionen Franken steigern konnte. Das sei, betont die UBS, das beste Resultat der Einheit seit vier Jahren.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.25%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
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  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
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  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.34%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
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