Investorenbefragungen hätten ergeben, dass die Aktionäre sich nicht vor zu hohen Gehältern sorgen, sagte der UBS-Präsident – sondern vor zu tiefen.

«Es macht mir persönlich gar keine Freude, dass wir bei den Löhnen wieder zurückbuchstabieren mussten», sagte Kaspar Villiger in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag». «Und Freunde haben mir geraten: Lasst doch diese Banker gehen. Es gibt genug Banker, die keine Arbeit haben».

Aber, so der UBS-Präsident weiter: Ganze Teams hätten zuvor die UBS verlassen und ihr Know-how und die Kunden mitgenommen. «Die UBS hätte nicht überlebt, wenn wir bei den Löhnen keine Korrekturen vorgenommen hätten.»

Mit diesen Worten engagierte sich der UBS-Präsident erneut für Erhöhungen der Gehälter von umworbenen Bankern. Bereits im Mai hatte Villiger in der «Berner Zeitung» geklagt, dass seine Bank wegen der politischen Restriktionen im Lohngefüge zuviele Topleute verliere – was ihm erstmals seit Amtsantritt heftige Kritik eintrug.

Die Schweiz ist kein Sonderfall

Jetzt, nach Ende der Bundesbeteiligung via Wandelanleihe, wiederholte er sein Anliegen: Immer noch habe die Finma den Auftrag, das Lohnsystem der UBS zu überwachen, und die Bank selber habe ebenfalls ein grosses Interesse daran, die richtigen Anreize zu setzen. Nur: Letztlich stehe die Schweiz nicht alleine. «Wir stellen fest», so Villiger, «dass es in dieser Frage in anderen Ländern punkto Durchsetzung bisher bei Beteuerungen geblieben ist.»

Die UBS hätte nicht überlebt ohne Korrekturen bei den Löhnen. Vor allem: Bei Investorenbefragungen habe man festgestellt, dass die Aktionäre keineswegs die Sorge hatten, die UBS bezahle zu hohe Löhne – sondern zu tiefe. «Wir müssen in New York, Hongkong und Singapur auf dem Arbeitsmarkt konkurrenzfähig sein. Löhne lassen sich nicht aus der Schweiz heraus festschreiben.»

Die UBS hat in der Schweiz derzeit 50 Stellen ausgeschrieben.

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