Der Libor-Skandal einmal anders: Die Singapurer Aufsicht zahlt Banken Geld zurück, das sie vorher als Bussen einzog. Was hinter dem überraschenden Entscheid steckt.

Es ist eine Meldung, die angesichts der rollenden Regulierugswelle Seltenheit hat: Eine staatliche Behörde zahlt Banken Geld zurück.

Genau das ist nun aber Singapur geschehen. Dort überweist die Monetary Authority of Singapore (MAS), die gleichzeitig als Zentralbank und Finanzaufsicht im Stadtstaat fungiert, 19 Grossbanken ganze 7,7 Milliarden Dollar zurück. Das berichtet das Wirtschaftsblatt «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig).

Hausaufgaben gemacht

Das Geld stammt aus Busszahlungen, welche die Singapurer Behörde rund 20 Banken wegen Manipulation des Sibor – so heisst das Libor-Pendant in Singapur-Dollar – im letzten Jahr aufgebrummt hatte. Zu den damals am schwersten bestraften Instituten gehörte auch die UBS. Die niederländische ING, die britische RBS und die Schweizer Grossbank zahlten damals Strafsummen von rund 1 Milliarde Dollar.

Nun stellt sich die MAS überraschend auf den Standpunkt, die Banken hätten ihre Hausaufgaben gemacht – und zieht mit der Rückzahlung einen dicken Strich unter die Affäre um die weltweiten Zinsmanipulationen.

Schon droht der nächste Skandal

Zu den Banken, die jetzt ihr Geld zurück erhalten haben, gehört denn auch die UBS.

Das ist eigentlich ein Grund zu Freude. Oder wäre es: Wenn sich die Grossbank nur nicht schon mit den nächsten Rechtsfolgen – Stichwort Forex-Skandal – konfrontiert sähe.

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