Einige der grössten Finanzaufsichtsbehörden haben ihr Urteil gefällt. Diverse Banken werden sanktioniert. Hart zur Kasse gebeten wird die Schweizer Grossbank UBS.

Am (heutigen) Mittwoch kommt es zum Showdown im weltweiten Devisenhandels-Skandal. Den Anfang wird dabei die britische Aufsichtsbehörde, die Financial Conduct Authority (FCA), machen.

Sie wird einem halben Dutzend internationalen Grossbanken happige Bussen von total 4 Milliarden Dollar (umgerechnet etwa 3,86 Milliarden Franken) verhängen, wie verschiedene angelsächsische Medien («Wall Street Journal», «Financial Times») aus offenbar gut unterrichteten Kreisen zu berichten wissen (Artikel kostenpflichtig).

Aktualisiert: Die diversen Strafzahlungen der schweizerischen, britischen und amerikanischen Aufsichtsbehörden sind inzwischen publik und finden sich unter diesem Link und diesem Link.

Den Kunden geschadet

Die fehlbaren Aktivitäten hätten das Potenzial gehabt, einen der am meisten vernetzten Märkte zu manipulieren und somit den Bankkunden zu schaden, heisst es in dem Artikel aus dem «Journal» weiter. Die neusten Sanktionen zielen nicht auf einzelne Mitarbeiter ab; doch Strafmassnahmen gegen individuelle Bankangestellte sind in der Pipeline, wie das «Journal» schreibt.

Offenbar will am Mittwoch auch die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) Bussen verhängen und einen Vergleich mit der UBS ankündigen, wie es weiter heisst. Zudem hat sie offenbar auch schon ungefähr zehn derzeitige oder frühere UBS-Mitarbeiter in einem Schreiben über individuelle Sanktionen informiert. Über dieses Strafmass ist vorläufig aber nichts bekannt.

Sanktionen auch in den USA

In die Affäre um manipulierte Devisenkurse sind insgesamt rund zwölf Banken involviert, welche wiederum seit Beginn der Untersuchungen vor 18 Monaten etwa 30 Händler suspendiert haben. Die für den heutigen Mittwoch geplanten Sanktionen durch die britische FCA betreffen dem Vernehmen nach: die UBS, HSBC, Royal Bank of Scotland, Citigroup und J.P. Morgan Chase.

Für die UBS häufigen sich die Ausgaben und Rückstellungen im Zusammenhang mit unkorrektem Verhalten von manchen Mitarbeitern an den Finanzmärkten. Nach dem Milliarden-Verlust ihres Londoner Händler Kweku Adoboli 2011 musste die Schweizer Grossbank ein Jahr darauf 1,5 Milliarden Dollar an Strafe bezahlen und ihre Schuld anerkennen, Zinssätze manipuliert zu haben.

Hohe Rückstellungen

In diesem Jahr musste die UBS in Frankreich eine Kautionszahlung von 1,4 Milliarden Dollar für vermutlich verbotene Beihilfe bei Steuergeschäften hinterlegen, und im vergangenen Monat gab die UBS bekannt, allein im dritten Quartal 2014 Rückstellungen in der Höhe von 1,8 Milliarden Franken für latente Rechtsfälle tätigen.

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