Im grössten Private-Banking-Markt Europas sind die Schweizer Banken offenbar immer weniger beliebt. Das zeigt eine neue Studie aus Deutschland. 

Nur drei Banken aus der Schweiz gehören zu den empfehlenswerten Vermögensmanagern im deutschsprachigen Europa, wie der deutsche Verlag Fuchsbriefe am Dienstag berichtete. Alljährlich kürt das Unternehmen in Kooperation mit dem Institut Dr. Richter | IQF die besten Adressen im deutschsprachigen Private Banking. Die Preisverleihung fand am (gestrigen) Montagabend in Berlin statt.   

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Doch kein Schweizer Haus schaffte es im diesjährigen Markttest unter die sieben Top-Anbieter, wie einer Mitteilung vom Dienstag zu entnehmen ist.

Als «uneingeschränkt empfehlenswert» qualifizierte sich lediglich die Bank Julius Bär. Dagegen figuriert – merkwürdigerweise – die Bank J. Safra Sarasin, ebenfalls uneingeschränkt empfehlenswert, als deutsches Institut. Empfehlenswert sind die Berenberg Bank (Schweiz) sowie Reichmuth & Co. in Luzern.

Grosse Namen überzeugten nicht

Die Tests wurden bei insgesamt 84 Banken, Vermögensverwaltungen und Family Offices in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Liechtenstein und Luxemburg durchgeführt. In der Schweiz suchten die verdeckt auftretenden Tester 22 Adressen auf.

Von den bekannten Adressen Credit Suisse, UBS, Rothschild Bank und Pictet schaffte es kein Haus die Tester in der mündlichen und schriftlichen Beratung zu überzeugen, wie es weiter heisst.

Die Gewinner

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Die sieben Top-Anbieter im aktuellen Markttest sind die Bank Gutmann (Österreich), Walser Privatbank (Österreich), Feri Trust (Deutschland), DZ Privatbank (Luxemburg), Raiffeisen Privatbank Liechtenstein (Fürstentum Liechtenstein), Baden-Württembergische Bank (Deutschland) (Bild) und die DekaBank Deutsche Girozentrale Luxembourg (Luxemburg).

Die Nummer 1 der «Ewigen Bestenliste», die auf der Basis der vergangenen fünf Tests ermittelt wird, ist Feri Trust vor der DZ Privatbank und der Walser Privatbank.

Kunden haben sich nicht wiedererkannt

Ralf Vielhaber, Initiant des Tests und Chefredakteur der Marktstudie, erklärt das relativ schlechte Abschneiden der Schweizer wie folgt: «Die meisten Anbieter in der Schweiz haben die Beratungsstandards im Wealth Management im deutschsprachigen Raum erstaunlicherweise immer noch nicht verinnerlicht.»

Jörg Richter, Leiter des Instituts Dr. Richter | IQF und verantwortlich für die fachliche Auswertung der schriftlich eingereichten Anlagevorschläge, ergänzt: «Nicht selten waren die Anlagevorschläge so gestaltet, dass sich der Kunde darin nicht widererkannte.»

Rund 100 Beratungsgespräche

Die Private-Banking-Prüfinstanz hat den deutschsprachigen Markt bereits zum zwölften Mal getestet. Pro Jahr führen dabei verdeckt agierende Tester um die 100 Beratungsgespräche. Ausgewertet wird in den Kategorien Beratungsgespräch, Vermögensstrategie, Portfolioqualität und Transparenz.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.24%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.8%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.96%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.38%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.62%
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